Die letzten Tage
Es war in diesen Tagen recht schwierig das immer näher rückende Ende zu akzeptieren und ich habe mich zur Meisterin des Verdrängens entwickelt. Für Ablenkung war allerdings auch ganz gut gesorgt. Am Dienstag hat eine ganz besondere Überraschung vor meiner Tür auf mich gewartet. Als ich morgens um 10 nach Hause kam, lag da ein Straßenhund vor unserer Tür. Hab ein wenig Blut gesehen und gedacht, dass der bestimmt gerade Welpen hatte. Also hab ich mich auf die Suche nach den Welpen gemacht, bin aber nicht weit gekommen, da ich 5 Schritte weiter auf einmal ein Blutbad auf der Veranda sah. Heulend bin ich also zu den Jungs vom Bungeeturm rüber und die kamen auch gleich, um sich die Misere selber anzusehen. Die hatten direkt eine Machte dabei und haben halb ernst Strategien ausgeklügelt, wie die Hündin am besten zu erledigen sei. Dann kam Caro zur Mittagspause von der Arbeit und wusste sofort was los ist. Am Samstag gab es eine Kastrationsaktion in La Fortuna. Geduldig und tapfer hat sich die Hündin von uns unter die Lupe nehmen lassen und dann haben wir die Narbe am Bauch entdeckt, aus der das Blut floss. Ich bin losgerannt, um einen Tierarzt zu suchen, musste aber feststellen, dass die 2 Tierärzte La Fortunas nicht da waren und es auch keinen Notdienst gibt. Hab also Spritzen gekaut und selber ein Antibiotikum und Vitamin K gespritzt. Schnell wurde klar, dass für jegliche Behandlung ich die Kosten tragen müsste, hab aber schnell beschlossen, dass das kein Hindernis ist. Caro war so lieb und hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und versucht herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist. Abends, der Hund schon halb tot, hat sie es geschafft, die Leute zu kontaktieren. Die haben sich direkt an den Hund erinnert und meinten, den haben sie gefunden und auf der Stelle kastriert und dann da betäubt liegen lassen. Was für Barbaren. Sie meinten auch gleich, dass sie nicht die Verantwortung tragen. Nach hin und her telefonieren, kamen sie dann aber doch und haben die Hündin mitgenommen. Es hat sich herausgestellt, dass sie eine Zeckenkrankheit hat und dadurch eine Art Bluter ist. Das heißt, dass sie sicher schon seit Samstag so arg am Bluten war. Das Blutbart auf unserer Terrasse war so groß und hat so intensiv gerochen, dass wir dann abends sogar Geier hatten, die über dem Haus kreisten.
Naja, zumindest hat sie Spritzen zur Blutgerinnung bekommen und hat die ganze Aktion überlebt. Da hab ich am Schluss wirklich selbst nicht mehr dran geglaubt.
Das Schlimme an der Sache ist, dass die Tierärzte, die wir angerufen haben meinten, dass sie jedes Mal nach solchen Kastrationsaktionen von solchen Hunden hören, sich aber halt meist keiner drum kümmert und sie elend zu Grunde gehen. Dieser hat Glück gehabt und hat dank Zusammenarbeit und vieler Tränen überlebt.
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