Abreise
Mir kommen beim schreiben dieser Worte schonwieder die Tränen. Ich kann nicht glauben, wie schnell dieser Tag gekommen ist. Es gibt doch nichts schlimmeres, als sich von Leuten, die man wirklich lieb gewonnen hat zu verabschieden, und das mit der Ungewissheit, ob man sich jemals wieder sieht. Da ich es wirklich total verdrängt habe und mich geweigert habe über die Abreise nachzudenken, trifft mich die Melancholie jetzt natürlich doppelt hart. Würd mir Spaß machen, mich jetzt in meiner Melancholie zu welzen, aber ich werd einfach mal erzählen, wie die letzten Stunden und die ersten Stunden so waren.
Am Donnerstag war der Tag der Verabschiedungen. Hab nochmal im Büro vorbeigeschaut und mich von meiner Mitbewohnerin und meiner Vermieterin (die ja nun auch eine gute Freundin geworden ist) verabschiedet. Gepackt hatte ich schon Mittwoch (sogar ohne Probleme alles unterbekommen). Nachmittags ging es dann mit Jeffrey in die Hauptstadt. Der konnte glücklicherweise wenigstens Freitagvormittag frei bekommen, um mich ins Flugzeug zu schupsen. Wir haben die Nacht in einem Hotel in der Nähe des Flughafens verbracht, da mein Flieger um 8 Uhr morgens ging und man ja 2 Stunden vorher da sein muss. Nach einem letzten gemeinsamen Essen in der “Jalapeño Central” ging es dann ins Bett. Um 5:30 Uhr hat dann der Wecker geklingelt und es ging zum Flughafen Juan Santamaría. Dort musste ich erstmal ganze 26 $ Ausreisesteuern abdrücken. Dann sind ein paar Tränen geflossen, da der schwerste Abschied von allen gekommen war. Wer weiß schon, wie es mit uns beiden weiter geht. Um 8 Uhr ging dann der erste Flug nach New York. Der Flug hat 4.5 h gedauert und es gab mal wieder kein vegetarisches Essen und besonders freundliches Bordpersonal. Da freut man sich doch, dass man so teuer für das alles bezahlt hat. Naja, von New York aus ging es dann in einem 5.5 h Flug nach London, wo ich 4 h Aufenthalt hatte und von dort aus dann nach Berlin. Die ganze Reise hat 24 Stunden gedauert und ich hab nicht ein Auge zu gemacht. Am Flughafen Tegel haben mich dann meine Mama und das Binchen abgeholt und mit einem wunderschönen Blumenstrauß begrüßt. So wie die letzten Stunden mit Tränen der Trauer gezeichnet wurden, wurden die ersten Stunden von Tränen der Freude gezeichnet. Die Müdigkeit war weg und es war schön wieder meine zwei Liebsten bei mir zu haben. Nach einem Kaffee ging es dann nach Hause. Ist richtig komisch jetzt wieder einen anderen Ort sein zu Hause zu nennen.
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