Eine kleine Reise
Am Dienstag, den 14.07 war mein letzter Arbeitstag. Ich hatte mein Endgespräch mit den Leuten, mit denen ich eng zusammengearbeitet habe und habe viel Gutes gehört. Dann gab es zu meiner Überraschung Kaffee und Kuchen zu meiner Verabschiedung. Um 16:45 Uhr hab ich mich mit Jeffrey getroffen, da er mich an den ersten beiden Tagen meiner Reise begleitet hat. Denn mein Arbeitskollege “Lilo” hat für uns beide eine Gratis Tortuguero Tour organisieren können. Also sind Jeffery und ich am Dienstag nach San José, wo wir bei einem Freund von ihm übernachtet haben. Die Reise dort hin hat sich etwas gezogen, da wir am Busbahnhof ein Herz für Touris gezeigt haben. Der Busbahnhof, wo man, wenn man aus La Fortuna ankommt ist in einem üblen Viertel, wo man Nachts einfach so schnell wie möglich (in ein seriös aussehendes) Taxi springen sollte. Das haben wir dann auch gemacht, haben aber gesehen, dass dort zwei Jungs, (beide über 20 aber mit der Statur eines Hühnchens) standen, die Taxigeld sparen wollten und in ihrem Reiseführer verzweifelt nach dem Weg gesucht haben. Nach 2 Minuten hatte sich dann auch schon eine Gruppe Männer um sie gesammelt, die ihnen angeblich helfen wollte, denen man aber an der Nasenspitze (und den löchrigen Hosen) ablesen konnte, was der eigentliche Plan war. Wir haben uns die beiden schnell geschnappt und ihnen ein Hotel gesucht. Naja, spät aber zufrieden, da gute Tat für heute vollbracht, ging es dann zu Yatzu, dem Kumpel von Jeffrey.
Mittwoch 15.07.09
Um 5:30 Uhr hieß es dann schon wieder aufstehen, da wir um 6:30 Uhr aus San José abgeholt wurden (ja, Lilo hat uns eine All-Inklusive 2 Tages Tour besorgt). Nach einstündiger Fahrt gab es ein dickes Frühstück (Gallo Pinto = Reis mit Bohnen, vermengt und Rührei:D) und dann ging die Fahrt weiter. Zwischendurch haben wir eine Banananfarm besucht und uns riesige Käfer angeguckt. Nach insgesamt 3 h Fahrt sind wir in ein Boot umgestiegen, und haben nochmal 1.5 h Fahrt auf dem Wasser zurück gelegt. Dann sind wir endlich in der Mawama Lodge, unserem Hotel angekommen, wo wir dann direkt weiter gemestet wurden mit Casado (Reis mit Bohnen, nicht vermengt und Spiegelei :D). Die beiden genannten Gerichten bilden jeden Tag aufs Neue, die zwei Hauptmahlzeiten eines Costa Ricaners. Casado kann man übrigens auch ruhig zum Mittag und zum Abendbrot essen.
Naja, nach der Mestung gab es dann eine kleine Führung durch die Gärten des Hotels, wo wir Wasseräpferbäume (=Manzana de Agua) , Sternfruchtbäume (= Carambola), Kakao, Kaffee und Pflanzen deren Namen ich nie wusste, zu sehen bekommen haben. Außerdem gibt es dort einen Schmetterlingsgarten und einen Froschgarten. Danach hatten wir frei und Zeit uns in den Hängematten auszuruhen, Essen sacken zu lassen und uns aufs Abendbrot vorzubereiten.
Tortuguero ist dafür bekannt, dass im Juli und August die Schildkröten (im Durchschnitt 1.5 Meter) kommen und in der Nacht an den Stränden ihre Löcher buddeln Eier legen. Wir haben uns gegen diese Tour entschieden, da wir finden, dass man damit die Natur beschneidet, aber vor allem auch das Portemonnaie und die eigene Nachtruhe. Wir sind ja schließlich um 5:30 Uhr aufgestanden.
Donnerstag 16.07.09
Und wieder hieß es um 5:00 Uhr aufstehen, da wir am Morgen eine zweistündige Bootstour durch die Kanäle Tortugueros hatten. Für das frühe Aufstehen wurden wir mit 1.5 h Regen belohnt, der so stark war, dass man die Augen kaum aufmachen konnte. Gesehen haben wir also wenig und das was wir gesehen haben, waren hauptsächlich andere Boote mit Nassen Touristen. Aber wir haben auch kleine lustige Schildkröten gesehen, die uns am liebsten ins Boot gekrabbelt werden, da sie es anscheinend gewohnt sind von den Touristen gefüttert zu werden. Dann gabs noch nen paar Vögel und Affen. Danach ging es zum etwas deprimierenden Frühstück, da alles mit Speck war. Auf die Frage, ob der Reise mit Fleisch sei, bekam ich die Antwort nein, da seinen nur Schinkenstücken drin. Da kann ich ja gleich mal nebenbei über meine allgemeine Costa Rica Vegetarier Erfahrung berichten. Die Bedeutung des Wortes Vegetarisch ruft bei den meisten Leuten Mitleid vor, und die Mehrheit, kann sich nicht zu 100% vorstellen, was das eigentlich heißt. Aber die meisten habe eine leise Ahnung, was dahinter steckt. Des öfteren hatte ich folgende Konversation:
Ich: Ist Gericht eins mit Fleisch.
Kellner: Nein, nur Hühnchen.
Ich: Achso, und wie sieht das mit Gericht 2 aus.
Kellner: Auch nicht, nur Fisch und Meeresfrüchte.
Ich: Naja, ich bin Vegetarier.
Kellner: Dann würde er mir Nummer drei empfehlen, da sind nur Speckwürfel drin, die könne ich raussammeln.
Weiter mit der Reise. Nach dem Frühstück ging es wieder auf den Rückweg. Ich hab mich unterwegs rauswerfen lassen und Jeffrey ist zurück nach La Fortuna, da er arbeiten musste. Ich hab unterwegs einen anderen Bus nach Puerto Viejo an der Karibkküste genommen. Die Busfahrt war gar nicht so schlimm und ich musste sogar nur einmal umsteigen. Am Nachmittag bin ich angekommen und habe nach kurzer Suche gleich meine Bleibe gefunden. Ich hatte vorher eine Reservierung in Kaya's Place gemacht, was gut und auch schlecht war. Am Counter wurde ich von dem nach Bier stinkenden, schwitzenden und durch und durch ekeligem Besitzer begrüßt. Da er wusste, dass ich für ein Reisebüro arbeite, hat er mich mit seinen Worten nur so zugeschleimt. Allerdings ist für mich auch was dabei rausgesprungen, da er mit statt des reservierten Gemeinschaftszimmers, ein Einzelzimmer mit Bad zum gleichen Preis gegeben hat.
Das Zimmer war recht nett und sauber, allerdings so dunkel, dass ich immer das Licht anhaben musste und im Raum stand der Geruch nach Feuchtigkeit. Der Geruch hat in jeder Faser gesessen. Das Bett hat so nach Feuchtigkeit gerochen, dass ich kaum schlafen konnte.
Abends hab ich noch ein wenig den Ort erkundet, wo ich doch tatsächlich ein vegetarisches Restaurant entdeckt habe und mir einen Veggieburger gegönnt hab.
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