Monday, March 9, 2009





Naaa, wie macht der Gecko???

Und so geht die nächste sehr verregnete Woche vorbei, auch wenn es durch die Arbeit alles ein wenig langsamer vergangen ist. Ich weiß noch nicht so ganz, was ich über meinen Arbeitsplatz denken soll. Ich bin umgeben von noch ziemlich jungen und netten Leuten, die sich alle sehr viel auf Arbeit langweilen. So erging es auch mir ziemlich viel. Die Arbeitszeiten bei uns sind von 7 bis 12 und dann noch mal von 13 bis 17 Uhr. Am ersten Tag tat mir nach soviel Sitzen so derartig der Hintern weh, dass ich echt Angst vor den Folgetagen hatte. Nach so einem 9 Stunden Tag ist man echt im Eimer, vor allem, wenn man um 6 aufgestanden ist. Man kommt nach Hause und kann nichts mehr mit sich selber anfangen, geschweige denn, den ganzen Kram erledigen, den die Uni von einem sehen will...so von wegen Projektplanung, Praktikumsbericht etc. Hab am nächsten Tag all meinen Mut zusammen genommen und gefragt, ob ich weniger arbeiten kann, weil ich mich auch noch um Uni Kram kümmern muss und ja, ich darf. Also hab ich jeden Tag ab 3 Uhr Zeit, um mich um andere Sachen zu kümmern. Außerdem hab ich auch nicht gerade das Gefühl, dass ich in dem Büro unverzichtbar bin, da schätzungsweise 26 Personen die Arbeit machen, die ohne Probleme auch 10 machen könnten. Jeder hat eigentlich immer nebenbei ein Chatfenster offen und checkt so und so oft seine Mails. Was mich angeht, ich langweile mich genauso viel wie die anderen und hoffe, dass ich schnell eine Lösung finde, um da einen Ausweg zu finden. So will ich das zumindest nicht 5 Monate durchziehen. Meine Aufgaben bestehen momentan nämlich darin, Informationen über Hotels zu sammeln und für meinen Betreuer alle Telefonate zu führen, die er nicht führen will. Dass ich bei einer Hotelreservierung nur die Hälfte von dem verstehe, was der Typ da am anderen Ende redet, scheint nebensächlich.

Ja, aber meine Woche hatte noch viele andere Ereignisse zu bieten, angefangen mit der Frage: Was für ein Geräusch macht ein Gecko? Als ich mich Anfang der Woche gerade hinlegen wollte, hörte ich so ein erbärmliches Quietschen und ging auf die Suche nach dem gefangenen Vogel in meinem Zimmer, bis ich auf zwei große Geckoaugen stieß. Und dann kam da noch ein zweites Paar Geckoaugen dazu. Also schnell rüber zu Kati um mich zu erkundigen, ob sie wüsste, ob Geckos Geräusche machen und wenn ja, welche. Leider wollte sie es nicht für mich nachstellen, aber sie bestätigte mir, dass sie wie Vögel klingen. Trotzdem frag ich mich, wo die kleinen Dinger die Megafone versteckt haben, mal im erst, die Viecher haben gegröhlt, wie die Rohrspatzen. So hatte ich ne super erholsame Nacht und frage mich, ob die sich aufgegessen haben, oder ob ich demnächst eine ganze Geckofamilie in meinem Zimmer begrüßen darf. Das sollte diese Woche nicht die einzige Begegnung der anderen Art bleiben. Ich hab nämlich noch einen ganz anderen Freund in meinem Zimmer, er heißt Bernie und ist eine Kakalake, naja, seiner Größe nach zu urteilen ist er noch ein Baby. Als ich mich gerade hinlegen wollte, kam er aus meinem Schlafsack gerannt und weg war er. Und Gott bin ich stolz auf mich, dass ich tatsächlich weiterhin in dem Schlafsack schlafe, aber natürlich nur nach alltäglicher, gründlicher Kontrolle. Mit dem vielen Regen hier, werden bestimmte Dinge momentan echt ungemütlich. Alles, was eigentlich nach draußen gehört, möchte sich gern bei uns einnisten und alles ist feucht und stinkt...mein Bett, meine Klamotten, ALLES und man kann nichts dagegen tun.


Samstag hat sich dann aber doch mal die Sonne für ein paar Stunden blicken lassen und da hab ich kurzerhand eine Wanderung zu den Wasserfällen von La Fortuna unternommen. Das ist eine 1,5 stündige schweißtreibende Berg und Tal Wanderung, die mir echt den Atem geraubt hat. Aber es hat sich gelohnt. Leider muss man zwar Eintritt bezahlen, aber wie die Bilder zeigen, ist es ein wirklich beeindruckender Anblick. Allerdings muss man, um den Wasserfall zu besichtigen, einen ganzen Haufen nicht besonders vertrauenerweckender Treppen bewältigen, die mir dann endgültig den Rest gegeben haben. Also hab ich zwei Franzosen gefragt, ob sie mich im Auto mit zurück nach La Fortuna nehmen und die zwei waren so nett, und haben sofort ja gesagt. Ich kann mir vorstellen, wie erbärmlich mein Anblick gewesen sein muss.

Abends gab es dann einen weiteren kleinen Einblick die hiesige Kultur :FußBALL *bäääh*

Aber man kann ihm nicht entkommen. Es spielte die Mannschaft der Hauptstadt gegen die Mannschaft meiner Provinz. Carolina konnte ihren Sohn für den Abend vermieten und hat ihren Freund eingeladen. Katis fußballfanatische Freundin Kirby war auch bei uns und so haben Kati und ich versucht uns möglichst wenig anmerken zu lassen, dass wir gerade tiefe seelische Qualen erleiden, während alle anderen ein Bier nach dem anderen trinken und alle zwei Sekunden aufspringen und schreien. Da 'unsere' Mannschaft verloren hat, gab das natürlich genug Anlass, den Abend in ein Saufgelage ausklingen zu lassen. Also 5 Mann Party. Naja, eher 3 Mann Party, da Kati und ich eher genervt als erfreut waren. Um zwei hab ich es dann geschafft, die Gäste nach Hause zu schicken, um dann um 7:30 von dem Freund von Carolina wieder geweckt zu werden. Ist es denn so schwer zu flüstern? Meine Laune war fantastisch...5 h Schlaf und am Montag wieder um 6 Uhr aus den Federn. Den winzig kleinen Einlauf, den ich ihm dafür verpasst hab, den hat er sich echt verdient. Anhand de sehr schockiert verhaltenen Reaktion, hab ich dann auch gleich gemerkt, dass Kritik hier anscheinend nichts ist, was man öffentlich aussprechen sollte. Bleibt zu hoffen, dass er draus lernt.

Ach und ja, es regnet wieder.



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