Monday, March 23, 2009






Woche 4


Jetzt ist schon ein ganzer Monat um und ich bin hier richtig heimisch geworden. Die Zeit ist so schnell vergangen und langsam kehrt eine Art Alltag ein. Was natürlich noch lange nicht heißt, dass es langweilig wird.

Diese Woche hatten wir jeden Tag fantastisches Wetter und wir sind auf Arbeit dahin geschmolzen. Leider hat das Wetter auch eine kleine Insekteninvasion mit sich gebracht. Aber halb so schlimm, denn mein neuer bester Freund Zapo hilft mir fleißig. Zapo war so nett auch für eine Nahaufnahme zu posieren. Zapo lebt bei uns auf der Veranda und wartet bis mal wieder das Haus gefegt wird und man die ganzen Käfer vor die Tür fegt. Dann springt er einem fast auf Füße um sich über das Festmahl herzumachen. Allerdings mach ich mir langsam Sorgen, da er seit dem letzten Versuch ihn zu streicheln, nicht wieder aufgetaucht ist.

Und jetzt eine kleine Geschichte, von der alle lernen können: Wie fährt man am besten auf einem Motorrad mit....Diese Woche hatte ich das Glück, dass mich jemand abends mit zum Vulkan genommen hat, da man abends ja manchmal Lava sehen kann. Die Fahrt dorthin haben wir auf einem Motorrad verbracht. Mal sehen ob ich meine Fehlerliste noch zusammen kriege. Angefangen bei: auch wenn 25 °C draußen sind, man ziehe sich dick an. Zweitens: Lange Ohrringe sind ein absolutes No-Go. Sie drücken unterm Helm und knallen einem die ganze Zeit ins Gesicht. Auch von engen Hosen ist abzuraten, da man dahinten nicht so viel Spielraum hat, um dem Kneifen zu entkommen. Von Schminken ist absolut abzuraten, da der Fahrtwind einem die Tränen in die Augen jagt und man ziemlich zerstört ankommt. Daher auch unbedingt Taschentücher einpacken. Und zum Schluss für Frauen (und auch Männer) mit langen Haaren: Zopfgummi nicht vergessen. Das macht es sowohl für den Fahrer und seine Sicht als auch sich selber leichter.

Naja, aber angekommen sind wir trotzdem und es wurde auch ziemlich lustig. Es war super bewölkt und man hat nichts gesehen. Also standen wir eine Stunde ziemlich deprimiert rum, bis eine Gruppe von 20 10jährigen Amikindern sich hinter uns aufbaute. Die haben nach 10 Minuten im Chor losgelegt mit einem Gebet an den Vulkangott. Nachdem ich im ersten Moment eher genervt war, musste ich doch stauenen, als der Vulkan am Ende des Gebets anfing Lavasteine zu spucken. Das haben die dann noch 2 Mal wiederholt, und jap, es hat geklappt. Und schwuppdiwupp, die Gruppe ist wieder abgehauen und wir standen noch ein paar Minuten rum, ohne das was passiert ist. FAZIT: Positiv denken!

Positiv proaktiv hat mir diese Woche auch auf Arbeit sehr geholfen. Ich hab nämlich einen kleinen Erfolg, was meine Tätigkeitsbereich angeht, zu verbuchen. Nachdem ich immer mal wieder darauf eingegangen bin, dass ich ja BWL studiere und gerne Helfen würde, was die Überlegungen zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise angeht, wurde ich Mittwoch zu einer Versammlung gerufen. Nach einem kurzen gemeinsamen Brainstorming, sind wir uns einig geworden, dass ich den nächsten Monat eine SWOT Analyse machen werde und dann auf Basis davon einen Verkaufsplan schreibe. Die Verantwortung, die ich habe, ist damit zwar um 100% gestiegen, aber ich habe wirklich Spaß auf Arbeit. Die ersten Stunden des Tages helfe ich weiterhin bei simplen Sachen, wie Reservationen oder machen Übersetzungen und danach kann ich mich selbstständig um die neuen Aufgaben kümmern. Ich bin mehr als zufrieden.

Nach einer angenehmen Arbeitswoche, war das Wochenende ziemlich ruhig. Am Samstag hat mich ein Arbeitskollege mit zu seiner Familie genommen, die einen kleine Farm 20 Minuten von La Fortuna haben. Dort hab ich so ziemlich die ganze Familie kennengelernt und 8 Stunden lang nur mit Essen verbracht. Zwischendurch gab es eine kleine Führung durch den Garten, bei welcher mir fast die Augen ausgefallen sind. In so einem durchschnittlichen Tico Garten sind nämlich Obstbäume zu finden, von denen der normale Mitteleuropäer im Leben noch nicht gehört hat. Ich kann mich an die ganzen Namen daher leider auch nicht mehr erinnern. Aber es gab Mange-, Avokado-, Zitronen-, Orangen-, Guanabana-, Guaba-, Grapefruit und Wasseräpfelbäume. Dazu noch 10 Bäume, die ich nicht kannte, Ananas und Bohnen und Yucasträucher. Was braucht der Mensch mehr zum Leben? Kugelrund und beeindruckt endete dieser Abend mit Slumdog Millionaire. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte das schnellstmöglich nachholen.
Am Sonntag war dann Kindergeburtstag angesagt. Lucas, der Sohn meiner Vermieterin wurde ganze 7 Jahre alt und im Hause der Großeltern wurden Freunde und Verwandte eingeladen. Nachdem ausgiebig gegessen und ein paar Runden mit den Kleinen gespielt wurde, hab ich versucht, möglichst unauffällig, den Heimweg anzugehen. Ich muss sagen ich hatte nämlich besseres vor. Eine Einladung auf eine Runde Need for Speed konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. So konnte ich am Sonntagabend nochmal meine Liebe für Computerspiele wecken und eine alte Sucht hat sich mal wieder gemeldet. Man, wieso muss Playstation auch so viel Spaß machen?


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