Tuesday, March 31, 2009
23 bis 30 März
In Woche 5 ist so richtig der Arbeitsalltag eingetreten. So ist es eigentlich erst am Wochenende richtig losgegangen.
Während ich diesen Satz beendet habe, fällt mir die große Lüge auf. Diese Woche waren 2 deutsche zu Besuch (Fabi und Ulli, beide Mitte 20), die vor 2 Jahren Praktikanten bei Mapache waren. Fabi war fast jeden Tag im Büro und hat mir den Alltag sehr erleichtert. Außerdem hat er mich am Dienstag mit zum Ecocentro Danaus mitgenommen. Dort gibt es auf einem kleinen künslich angelegten Gelände sehr viele verschiedene Baumarten, eine Baumschule für eine bedrohte Baumart ein Pfeilgiftfroschzelt und ein Mariposario. Letzteres ist ein Zelt, wo Schmetterlinge rumfliegen, darunter der handgroße königsblaube Morpho. Und man kann einfach reingehen. Das beim Rausgehen einer der Freunde die Freiheit gerochen hat und auf einmal vor uns den Weg nach draußen gefunden hat, bleibt Geheimnis dieses Blogs. Auch die nur 4 cm großen Fröschlis, die Faultiere und das eine Wapiti (mehr wollten sich nicht zeigen) waren eine kleine Attraktion. Ich wünschte, ich hätte mich in Mückenspray gebadet, dann hätte ich die 2 Stunden im Ecocentro vielleicht sogar richtig genießen können. Nach dem Besuch könnte es nämlich sein, dass es für Deutsche ein Einreiseverbot gibt, da man an meinem Beispiel vermuten könnte, die Beulenpest sein wieder ausgebrochen.
Der Rest der Woche war dann aber doch recht ereignislos und so gibt’s erst ab Samstag wieder was zu erzählen.
Da hab ich mir nämlich den richtigen Mist eingebrockt. Am Samstag war DAS Ereignis: Fußball: Mexiko gegen Costa Rica. Alle waren schon die ganze Woche über ganz zittrig, um Costa Rica mal wieder verlieren zu sehen. Da hab ich mir gedacht, lade ich mir doch die Arbeitskollegen ein und koche denen was Deutsches. Ich, die beste Köchin der Welt, hatte damit auch Grund, die ganze Woche zu zittern. Vor allem, weil ich der Deutschen Küche alles entlocken wollte und es daher Bratkartoffeln und Apfelkuchen geben sollte. Gab es auch. Die Bratkartoffeln sind sogar recht gut geworden, aber ein Glück, das keiner weiß, wie Apfelkuchen wirklich schmecken soll, und wenn wir erst von der Konsistenz reden...naja, gegessen haben alle und Leichen gab es wenige. Und obwohl Costa Rica natürlich verloren hat, war mit entsprechend viel Bier, der Abend echt unterhaltsam. Abends hat dann noch ein deutscher Couchsurfer vorbeigeschaut, ein paar Amis waren auch dabei und so war es mal wieder eine internationale Runde.
Kochen bzw Backen werde ich aber trotzdem nie wieder, da ich mich so derarten am Kuchenblech verbrannt habe, dass ich jetzt eine Fingerlange Brandblase am Bauch habe und bereits gefragt wurde, ob ich einen Kaiserschnitt hatte, oder mir Organe entfernt wurden. Tip: Man stelle kein heißes Kuchenblech auf den Tisch, um sich dann darüber zu beugen, um etwas zu greifen. Das Tattoo, welches mich für immer an Costa Rica erinnern sollte, kann ich mir somit sparen.
Am nächsten Morgen ging es dann schon früh raus, da wir Arbeitskollegen) die Cerro Chato (der kleine Bruder des Arenal Vulkans) Wanderung machen wollten. Ich glaube, wenn ich sage, dass man für 3 km 3 Stunden braucht, kann man sich den Schwierigkeitsgrad der Wanderung vorstellen. Dazu kommen noch 28 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit, schließlich geht es ja durch den Regenwald. Zu behaupten, ich hätte geschwitzt, wäre glattweg gelogen, ich habe getrieft und gestunken, dass mich nicht mal die Mücken wollten. Aber die Wanderung hat sich mehr als gelohnt. Vom Cerro Chato aus, ist man sieht man den Arenal Vulkan ganz nah und wir haben es ein paar Mal ordentlich krachen gehört, als er Lava Spuckte (die man bei Tageslicht aber nicht sieht). Das war ganz schön laut und als Stadtkind ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Aber das war gar nicht das Ziel der Wanderung, das war nämlich das Paradies. An der Spitze angekommen, befindet sich eine Lagune, die an Schönheit kaum zu übertreffen ist. Die Farbe, die Vögel, die Stille und der Blick auf den Vulkan, da verschlägt es einem die Sprache. Da geht man den Rückweg dann recht leichtfüßig an. Naja ich leichtfüßiger als andere, da ein paar meiner Arbeitskollegen Vogelnarren sind und jeden Papageien 5 Minuten durchs Fernglas anstarren mussten um 10 mal zu sagen, wie schön er ist. So war ein kleines Grüppchen, derer ich einen Teil ausmachte, eine Stunden vor den anderen wieder zurück.
Halbtot, aber glücklich war den Rest des Abends nicht mehr viel mit mir anzufangen.
PS: Die Wanderung war übrigens eine Art Vorbereitung auf eine Wanderung die wir (Arbeitskollegen) vom 1 bis 4 Mai machen. Da geht es nach Corcovado auf der Halbinsel Osa, wo es jeden Tag 20km bei knallender Sonne, am Strand lang geht. Ich freue mich riesig auf die Natur, muss aber sagen, dass mir bei dem Gedanken an 4 Tage lang Sand in Socken und Krämpfe in den Waden, doch etwas mulmig wird.
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