Mittwoch
Heute war ich dran mit Kochdienst. Jeden Tag werden nämlich zwei Leute für Kochen eingeteilt, die dann für Mittag und Abendbrot sorgen müssen und für den gesamten Abwasch verantwortlich sind. Die Jungs mussten heute ausrücken um das Essen aus dem nähsten Ort abzuholen. Das ist eine Wanderung von 4 Kilometern, in sengender Hitze und durch Berg und Tal. Ich hab in der Zwischenzeit eine der ca 3 Speisen, welche ich in der Lage bin zu kochen, vorbereitet taddahhhh Milchreis. Den konnte man sogar essen und alle haben sich gefreut. Wenn man für 8 Mann kochen und abwaschen muss, dann ist man aber auch echt den ganzen Tag beschäftigt, sodass die Zeit schnell verging.
Meine Patrouille war heute von 24:30 bis 3:30 und ist wieder erfolglos gewesen.
Heute hat dann leider auch meine Kamara durch den Sand ihre ersten Macken gezeigt. Hoff, dass sie noch ein wenig durchhält.
Auch wenn der Tag recht ereignislos war, hab ich doch das ein oder andere dazu gelernt. So braucht zum Beispiel ein Schildkrötenbabie 2 Tage um aus dem geschlüpften Ei an die Oberfläche zu gelangen. Atmen können sie durch den Sauerstoff, der zwischen den Sandkörnern ist. Wenn sie dann oben angelangen, dann sind sie ganz schläfrig und gucken nur so halb aus dem Boden. So verweilen sie dann ein paar Minuten, bis sie dann mit einem Mal total aktiv werden und wild drauf los krabbeln.
Weitere interessante Fakten, die der Tag so brachte sind, dass es manchmal Krokodile am Strand gibt, da am Anfang und am Ende ein Fluss sind und sie den Strand manchmal nutzen, um zum jeweils anderen Fluss zu gelangen. Desweiteren wurde jeder der anwesenden Voluntäre schon von mindestens einem Skorpion gebissen und Giftschlagen treiben sich hier auch rum. Ein Glück hab ich nichts davon kennenlernen müssen. Wobei „Ich wurde von einem Skorpion gebissen“ schon immer ne schöne Anekdote wäre.
Donnerstag
Der Tag war mal wieder perfekt um ganz viel Nichts zu tun. Allerdings wurde er immer mal wieder mit Schildkrötenbabies geschmückt. Davon gab es heute nämlich ganz viele. Abends gab es dann wieder einige Ausgrabungen und ansonsten hätte ich eigetnlich frei gehabt. Aber ich hab mich dann entschlossen die 20:30 bis 23:30 Uhr Schicht mitzulaufen. Und das war auch mein großes Glück. Auf dem Rückweg haben wir nämlich dann doch noch eine Schildkröte angetroffen, und diesmal hab ich sogar ein mehr oder weniger gutes Bild schießen können. Bereitwillig hat sich die Schildkröte auch dabei helfen lassen ein Loch zu buddeln. Da der Sand teilweise sehr trocken ist, stürzt das Loch dann immer wieder zusammen. Also haben wir ein wenig mit Hand angelegt, sodass sie uns dann doch noch mit mehr als 80 Eiern beglückt hat. Bei der heutigen Patrouille waren wir zu viert und uns sind bei unserem kleinen nächtlichen Spaziergang ein paar elementäre Fragen eingefallen, über die sich jeder mal Gedanken machen sollte.
1. Welche Superkräfte würdest du für dich wählen?
2. Was ist die wichitgste Erfindung der Geschichte?
3. Welches Tier wärst du gern?
4. Wenn du ein Möbelstück sein müsstest, Welches?
Freitag
Heute bin ich das erste Mal nicht in meinem eigenen Schweiß wach geworden, da es draußen tatsächlich bewölkt war und das für alle ein Geschenk des Himmels war. Mein Sonnenbrand ist jetzt auch überstanden und das einzige was bleibt ist Pelle. Buähhh
Abends gab es ein wenig Tohuwabou, da ganze 47 Schildkröten ausgebüchst sind. Aber wir haben alle fleißig eingesammelt.
Um 21:30 Uhr war ich dann wieder mit patrouillieren dran. Gesehen haben wir wieder nichts, aber es war beeindruckend, bei Flut und Vollmond am Meer langzulaufen.
Samstag
Der heutige Tag war dann doch mal etwas ereignisreicher. Wachgeworden bin ich nämlich von Stimmen, die hinterm Zelt mit einer Machete Gras „mähten“. Kurz darauf hab ich dann gesehen, was Sache war. Zwei Männer haben hinter dem Camp einen Stacheldrahtzaun errichtet. Das sollte wohl ein Zeichen sein. Denn das gesamte Land hinter dem Camp gehört einem Amerikaner und der streitet sich schon ne Weile mit Pretoma. Der Strand ist ja ein Reservat und die 50 Meter vor dem Strand darf er nicht anfassen. Allerdings gefällt dem guten Mann gar nicht, dass Pretoma da so vor seinen Feldern rumwuselt und will das dann auch immer mal wieder deutlich machen. Da hat der doch echt einen Zaun gezogen, der das Camp von seinem Brunnen abtrennt, und somit die Wasserversorgung gekappt. Ein paar Tage später mussten sie dann aber doch eine Tür einbauen. Aber die Aufregung war erstaml groß. Aber netterweise haben uns die Arbeiter dann auf ihrem Rückweg auf ihrem Traktor mit ins nächste Dorf genommen. Wir mussten uns zwar alle mächtig angraben lassen und schwarz vom Staub waren wir danach dann auch alle, aber wir mussten 5 km weniger laufen. Heute war nämlich Tag der Abreise aus dem Camp. Um 3 Uhr Sonntag früh wollten wir den Nachtbus nach San Jose zurück bekommen. Aber wir haben dann abends noch eine kleine Anschiedsfeier gehabt und natürlich hat sich keiner den Wecker gestellt. Also ging es doch mit dem 13 Uhr bis los. Und abends war ich dann wieder Daheim in der Hauptstadt.
Und übrigens: die Jenny beschreitet ihren Weg jetzt wieder allein, ohne Jeffrey an ihrer Seite und kann damit auch recht gut leben. War ja schließlich meine Entscheidung.
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