Tuesday, February 16, 2010

Am Sonntag war meine Abreise aus La Fortuna. Am Morgen erwartete mich schon der erste Schock. Ich brauchte Geld für den Bus, allerdings war der einzige Automat, an welchem ich Geld holen kann, leer. Panisch bin ich zu Caro, die mir vertrauensvoll ihre Geldkarte gab und mich losschickte mit den Worten „ Schau, ob was drauf ist, und wenn ja, dann hol alles, was du kriegen kannst“. Also bin ich los zu ihrer Bank. Hier konnte ich früher nie Geld holen, dachte aber, ich probier es doch erstmal mit meiner Karte. Und tadddahhh, ich kam an mein Geld. Caro war so lieb und hat sogar noch schnell ein Gallo Pinto für mich gezaubert und dann bin ich losgerannt, um den Bus in die Hauptstadt, nach San José noch zu bekommen. Der war heute so gerammelt voll, wie noch nie. Zum Glück hatte ich nen Sitzplatz und konnte schlafen und habe so sämtliche Hintern, die mir im Gesicht hingen, ignoriert. Die 150 km nach San José haben heute 4.5 Stunden gedauert und ich bekam schon Angst, dass ich im Dunkel ankommen würde. Denn leider ist die Haltestelle von diesem Bus in einem recht gefährlichen Viertel der Hauptstadt. Dort hab ich mir schnell ein Taxi geschnappt und mich nach Tibás fahren lassen. Der Taxifahrer war so nett mich über die 3 größten Probleme von Tibás aufzuklären:
1) Die Straßen sind sehr schlecht
2) Oft fährt die Müllabfuhr nicht, da die Straßen so schlecht sind
3) Leon 13, ein Distrikt von Tibas, ist die zweitgefährlichste Gegend Costa Ricas
Da bin ich ja mal gespannt, was die nächsten 4 Monate so mit sich bringen.

Einmal angekommen, habe ich meine Koffer ausgepackt, oder eher umgepackt, da sich in meinem Zimmer kein Kleiderschrank befindet und ich die nächsten Monate wohl aus dem Koffer lebe.
Zu meinem neuen Heim:
Ich wohne mit drei weiteren Leuten, die alle in Pretoma arbeiten. Sandra, aus Spanien, die aber selten da ist, da sie immer an den Stränden für Pretoma unterwegs ist, Miguel, auch ein Spanier und Allen, einer Costa Ricaner. Weitere Mitbewohner sind Negra, eine 6 Monate alte Hündin, die von der Straße kommt und nun ein glückliches Leben in unserem Vorgarten führt und uns laut vor jedem warnt, der es wagt vor unserem Haus vorbei zu gehen und Mafalda, ein Weimaranerwelpe, der in unserem Garten wohnt und manchmal auch bei Negra im Vorgarten. Ansonsten ist das Haus recht schmuddelig, was bei mir einiger Gewöhnung bedarf. Das Beste war die erste Dusche. Bei uns bekommt man nämlich, wenn man den Duschhahn aufdreht einen ordentlichen Stromschlag. Beim Zudrehen übrigens auch. Über diverse Handtuch und Plastiktüten Techniken zur Vorbeugung, wurde ich erst im Nachhinein aufgeklärt.

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