Wednesday, August 5, 2009






Samstag 18.07.09

Um 6:30 Uhr hat dann auch tatsächlich der Wecker geklingelt und ich bin natürlich im Regen etwas übermüdet zur Bushaltestelle gewatschelt. Hiermit sollte eine sehr anstrengende Fahrt beginnen. Eigentlich wollte ich einfach nur an die andere Küste. Hätte es eine Direktverbindung zwischen Puerto Viejo und Uvita gegeben, hätte das sicher nur ganze 4 Stunde gedauert, aber die gibt es nicht. Also musste ich erstmal wieder zurück nach San José. Die Fahrt von 4 Stunden wurde besonders angenehm durch den Geruch von Urin, der sich durch den gesamten Bus zog. Der Bus bracht mich bis zum Karibik Terminal und von dort aus bin ich zum Coca Cola Terminal gelaufen (das heißt wirklich so) von wo aus ich 3 Stunden später den Direktbus nach Uvita nehmen sollte. Das war ein Direktbus, der normalerweise 5 bis 6 Stunden dauert. Heute sollte das aber alles ein wenig anders sein. Der Bus kam pünktlich, der Fahrer war sogar mal richtig nett. Aber der kann ja auch nichts an dem Verkehr ändern. Heute hat es nämlich 2 Stunden gedauert, um aus der Stadt raus zukommen, eine Strecke die eigentlich nur 20 Minuten dauert. Na gut, aber das wahre Drama ging so ca auf der Hälfte des Weges los, als der Bus auf einmal nur noch vor sich hintuckerte. Irgendwas war also kaputt. Eine Stunde später haben wir dann den Punkt erreicht, wo alle aufs Klo gehen und die Busfahrer gewechselt werden. Die haben dann erstmal versucht den Bus zu reparieren. Gerade als ich aufs Klo wollte, wurde dann wild gehupt uns so musste ich mit voller Blase zum Bus zurückrennen. Und dann kams. Ne halbe Stunde später ist der Bus liegen geblieben. Nach verzweifelten versuchen ihn wieder in Schuss zu bringen, mussten sich dann die Leute auf die vorbeifahrende bereits völlig überfüllten Busse aufteilen. Mich überkam dann natürlich die pure Panik, weil ich dachte, ich schaff es nicht mehr in das noch weit entfernte Uvita. Inzwischen war es nämlich schon 9 Uhr. Aber unterwegs konnte ich dann noch in einen anderen Bus umsteigen und bin dann tatsächlich um Mitternacht angekommen. Der heutige Tag bestand

also aus 4 Stunden Fahrt nach San José und dann nochmal 9 Stunden nach Uvita. In Uvita wurde ich auch gleich an der Bushaltestelle von einem Besoffenen abgefangen und durfte mir einen 10 Minütigen Vortrag über Respekt für Frauen anhören. Dann kam endlich ein Taxi und hat mich in mein Hostel gebracht. Der Taxifahrer musste erstmal Blut von Sitz wischen, bevor ich einsteigen konnte. Die Energie um nachzufragen, was da los war, hatte ich inzwischen nicht mehr. Ich wollte einfach nur ankommen. Und das bin ich dann auch endlich in der Cataratas Verdes Ecolodge.


Sonntag 19.07.09

Um 5:30 Uhr hat dann mein Wecker auch schon wieder geklingelt. Hab mich zu Fuß die zwei Kilometer hinunter ins Dorf begeben und um 6:30 Uhr hat mich dann ein kleiner Van abgeholt. Auf ging es zur Whalewatching Tour im Parque Nacional de Ballenas. Mit dabei war noch ein niederländisches, mexikanisches und spanisches Pärchen. Alle waren super nett, was ja eigentlich schon die halbe Miete ist. Wir sind 45 Minuten bis nach Sierpe gefahren, dort gab es ein leckeres Gallo Pinto zum Frühstück und dann sind wir in ein kleines Boot umgestiegen, mit dem es hinaus in den weiten Ozean ging. Unsere erste Begegnung hatten wir mit einem schüchternen Delfin. Unsere zweite war eine Wasserschlange. Die trafen wir inmitten von nichts, in den weiten des Meeres. Dachte immer, die treiben sich in der Nähe des Ufers rum. War echt nen recht hübsches Ding, soll wohl aber sehr gefährlich sein, da es kein Heilmittel gibt. Also hat keiner gestreichelt und wir haben uns lieber weiter auf die Suche nach Walen gemacht. Nach einer guten Weile haben wir dann auch endlich einen gefunden. Der war leider recht schüchtern, hat uns immer genau 7 Minuten warten lassen, bis er mal kurz zum Atmen hoch kam und wir eine Millisekunde seinen Rücken sehen durften. Wer in der Sekunde gerade weggeschaut hat, hat dann eben nix gesehen. Nach einer Stunde, als wir gerade beschlossen, uns aufregenderen Dingen zu widmen, hat er uns dann aber doch noch ein kleines Spektakel geliefert. Auf einmal kam er mit aller Kraft aus dem Wasser gesprungen (naja, er hat seinen Masse aus dem Wasser geschoben) und hat sich aufs Wasser knallen lassen. Das hat er so gut 5 / 6 Mal gemacht und dann ist er wieder abgetaucht. Das war so laut und so beeindruckend ihn in seiner ganzen Größe zu sehen. Ich würde jetzt gerne mit all meinem Wissen über den Wal prahlen, aber alles was hängen geblieben ist ist, dass er der drittgrößten Art der Welt angehört. Werde mich mal schlau machen, welche genau das also ist. Danach haben wir uns zurückgezogen und ne Runde mit den Delfinen gespielt. Wir sind dann nämlich auf eine ziemlich große Gruppe getroffen, die sogar ein paar Babys dabei hatte. Die haben sich an unser Boot gehangen und in den Wellen gespielt, die wir gemacht haben. Die waren viel lustiger als der Wal. Leider lässt sich sowas ja immer schwer mit der Kamera festhalten, aber ich habe es versucht. Nen paar Mal sieht man in dem Video auch ein paar kleine Punkte im Wasser. Nachdem sich alle ausgetobt haben, sind wir an einen schönen Strand gefahren und haben Mittag gegessen und sind ne Runde schwimmen gegangen. Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Affen, Faultiere und eine Schlange gesehen. Um 16:30 Uhr wurde ich dann wieder in dem Dorf abgesetzt und bin zu meiner Bleibe gewandert. Jetzt hatte ich endlich mal die Gelegenheit, mir meine Unterkunft näher anzuschauen. Es war sogar ein richtig nettes Fleckchen, was ich mir da ausgesucht habe. Das Haus liegt etwas höher, und man schaut über die Wälder auf das Meer. Das ganze Haus ist aus Holz und von wunderschönen Gärten umgeben. Alles ist modern aber vermittelt einem dem Eindruck, der Natur ganz nahe zu sein. Zum Abendbrot gab es dort sehr leckeres, vegetarisches Essen. Das gibt es dort immer, da die Ecolodge versucht „Perma Culture“ zu betreiben. Für alle, die wie ich nicht wussten, was das ist: man lebt nur von dem, was man selber anbaut, nutzt eigene Energiequellen und die haben sogar eigene Würmer gezüchtet, damit die den Boden für die Pflanzen belüften. Dort hat man auch nur von Rohkost gelebt (das Rechtschreibprogramm bietet mir hier Rohrkost an), ich weiß aber nicht, ob das Teil von Perma Culture ist. Beim Abendbrot hab ich dann zwei Volontäre aus Deutschland kennen gelernt, die gerade dort arbeiten. Es war total schön mal wieder deutsch zu reden und die beiden waren wirklich mal richtig erfrischend, da wir bis ein Uhr geredet und vieeeel gelacht haben.

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