Tuesday, July 20, 2010






Italy Adventure Travels

Um dem Berliner Stress der ersten zwei Wochen nach Costa Rica, zwischen Bewerbungen und Bachelor Arbeit, nocheinmal zu entkommen, wurde ein Spontantrip zu meiner guten Freundin Julia nach Innsbruck fällig. Am Sonntag in der Früh ging es los und 9 Studen später stand ich im kleinen Tal Innsbruck. Sonntag war auch der Tag des Finales Spanien – Niederlande. Dass es in der WG von Julia keinen Fernseher gibt war weiter kein Problem, da die Bauweise der Häuserblöcke kollectives Fernsehen durch die Nachbarfenster möglich macht. So haben wir kein Tor verpasst.

Am Montag hat mich die Julia nach einem ausgiebigen WG Frühstück in die Innsbrucker Berge geführt, von wo man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat. Danach haben wir einen kleinen Stadtbummel gemacht, wo ich den Flüsterbogen, das goldene Dach und vielen Kutschen bestaunen durfte. Bei einem Café wurde dann ein zuerst spontan aufgetauchter Gedanke doch ernst: Jenny will endlich mal Italien kennenlernen. Da hat man es von Innsbruck nämlich überhaupt nicht weit. Los ging es also mit Zelt und Schlafsack besorgen. Ticket brauchten wir nicht, denn schießlich wollten wir Autostoppen.

Dienstag ging es dann um 14 Uhr los. Die Tankstelle von der aus es nach Italien geht war unser Startpunkt. Dort passierte dann das erste Wunder. Eigentlich funktioniert Autostoppen ja flgendermaßen: man hält den Finger raus, schreibt ein Schild, oder quatscht Autofahrer an. Während wir noch so saßen und unsere Strategie besprachen kam dann ein netter, türkischer Truckfahrer namens Ilan (aka Turan 61) zu uns und fragte uns wo wir hin wollen. Unser Ziel war Venedig, er fuhr bis Verona, wo man es nach Venedig nicht mehr weit hat. Ca 4 Stunden hatten wir an Ilan einen netten Reiseleiter, der viele Geschichten zu erzählen hatte und wohl der stolzeste Österreich-Türke ist, den die Welt je gesehen hat. In Verona hat sich das ganze dann etwas verkompliziert. Irgendwie standen wir da an einem komischen Parkplatz wo ständig Autos anhietlen, Personen ausgetauscht wurden und auch von ihren Ehefrauen rausgeworfene Italiener übernachten. Nach 4 Studen und vielen unmoralischen Angeboten, als wir zum Aufgeben bereit waren hielt dann ein kroatischer Truckfahrer, der keiner Fremdsprache Herr war und nahm uns mit. Ja, wir leben noch! Bis nach Venedig haben wir es an diesem Abend (naja, inzwischen Mitternacht) nicht geschafft, aber wir waren nur 10 km davor. Als wir orientierungslos im Halbschlaf durch einen kleinen Ort schlenderten trafen wir auf einen Koreaner, der uns fragte, ob wir wüssten, wo der Campingplatz sei. Wir hatten nicht wirklich Ahnung, aber gewiss war, dass Gott uns einen koreanischen Engel schickte, der uns zu unserem heutigen Nachtlager führen sollte. Gemeinsam haben wir dann ohne Probleme den Campingplatz gefunden, wo wir dann endlich unseren Schlaf fanden.

Der Campingplatz bot sogar einen Bustransfair nach Venedig an, sodass wir am Mittwoch gleich die Stadt der Verliebten unsicher machen konnten. Venedig kurz zusammengefasst: Touristenmengen, Wasser, Gondeln, heiß, unglaublich schön. Es sind zwar sowieso schon viel zu viele Menschen dort, aber ich sage jedem, der noch nicht da war, auf die Plätze, fertig los, schnappt euch die letzten freien Plätze. Nach einem fußintensiven Tag wollten wir dann endlich ans Meer. Am nächsten schien uns Jesolo. Von Venedig aus fuhr sogar alle Stunde ein Bus, sodass wir am abend noch ans Meer kamen. Jesolo war dann ein Schock. Wer denkt, dass Mallorca turistisch ist, kennt die italienischen Strände nicht. In Jesolo kann kein Strandabschnitt betreten werden, ohne Hotelgast zu sein. Wenn man den Strand (heimlich über einen Hoteleingang) betritt, sieht man kein Meer. Nein, man sieht ca 2000 Sonnenschirme mit Liegen. Schnell stellten wir auch fest, dass es hier natürlich keinen Campingplatz gibt. Also wieder ab zum Bus, der uns 7 km weiter an einem Campingplatz rauswarf. Beim Camping Waikiki bekommt sogar Zelten eine andere Perspektive. Als wir dachten, wir hüpfen um 22 Uhr nach lang ersehnter Ankunft am Meer, nochmal rein, standen wir vor einem abgeschlossenen Strandeingang. Also dann bis zum Moregn warten. Als um 23 Uhr dann endlich das ganztägige Unterhaltungprogramm, und somit die Beschallung des gesamten Platzes, endete, vielen wir in einen tiefen tiefen Schlaf. Am Donnerstag haben wir uns einen Strandplatz ergattern können und haben den ganzen Tag lang faul in der Sonne gegammelt. Abends haben wir uns echte italienische Pizza mit echtem deutsch Bier gegönnt bevor es wieder ins Saunazelt ging.

Freitag war der Tag der Heimreise. Nicht nur wir haben gepackt, auch unsere Zeltnachbarn mussten packen, da die sicher 30 jährigen wegen eines Laserpointers vom Direktor persönlich rausgeworfen wurden. Der Laserpointer wurde übrigens auch eingezogen. Gegen 11 Uhr ging die Reise los. Wenn wir gewusst hätten, was heute auf uns zukommt…..das wird eine lange Geschichte!

Erst stiegen wir in den Bus, um zum Zentrum von Jesolo zurück zu kommen und von dort den Bus nach Venedig zu nehmen, von wo wir dann wegstoppen wollten. Aus dem ersten Bus stiegen wir dann ganz schnell wieder aus, da man im Bus keine Ticktes kaufen konnte und wir den Tag ungern mit Strafgeld anfangen wollten. Also haben wir dann schon zum Zentrum von Jesolo Autostoppen müssen (Auto Nr 1). Dort ist uns der Bus nach Venedig vor der Nase weggefahren, sodass wir auch von dort wegstoppen mussten. Max (Maximiliano, Auto Nr 2) nahm uns dann mit und versicherte uns, dass er uns auf der Autobahn Richtung Brenner rauslässt. Das war perfekt, denn genau diese führt nach Innbruck zurück. Leider hatte Max keine Ahnung und lies uns eine Stunde später in Portogruaro raus. Wir waren verloren, denn er hat uns in eine komplett falsche Richtung gefahren und wir haben ein paar verzweifelte Stunden verbracht. Ein netter Fahrer (Auto Nr 3) brachte uns näher an die Autobahn, wo es wahrscheinlicher war doch noch nach Venedig zu kommen, was aber scheiterte. Dann sahen wir eine Raststätte an der Autobahn. Ledeglich ein Maisfeld trennte uns von dem Ziel. Nächste dumme Idee. Nicht nur endete der Weg direkt im Maisfeld, sondern hatten wir beide eine allergische Reaktion auf den Dünger oder Sonstwas. Alles juckte und Julias Augen schwollen zu. Dann kam ein kleiner Hoffnungsschimmer. Wir sahen ein Schild, welches innerhalb von einer Minute einen McDonalds versprach. Die Auschilderung führte durch ein Industriegebiet, wo wir nach einer halbstündigen Wanderung feststellten, dass es dort wohl schon eine Weile nichts mehr gibt. Ahhhhh. Der nächste Hoffnungsschimmerl war eine Tankstellte die….jawoll, geschlossen war. Dann nahm uns eine nette Dame (Auto Nr 4) mit zu einer Autobahnraststätte in Gruaro, wo man eigentlich immer besser wegkommt. Nur leider standen wir jetzt auf der falschen Seite der Autobahn. Hier ist der totale Tiefpunkt erreicht. Uns wurde klar, dass wir den Plan ändern mussten. Wir haben eine Rute über die Landstraßen gefunden, die viel lönder als die eigentliche Rute ist, aber der einzige Ausweg war. Wir haben viele Leute angequatscht und nach einer Mitfahrgelegenheit gefrag. Man soll nicht glauben wie gut man sich mit Itlalienern auf Spanisch/Englisch und Handfüßisch unterhalten kann, und schließlich nahm uns il Padrino mit (Auto Nr 5). Wenn der nicht bei der Mafia war, fress ich nen Besen. Inzwischen war es 16 Uhr und wir waren immer noch in der Pampa. Dann lief es auf einmal. Auf dem italienischen Land sind die Laute netter und zack zack haben uns die Autos mitgenommen. Nach Belluno (Auto Nr. 6) gings schnell, mit einem netten Italiener in seinem Baufahrzeug, von dort gings mit einem altgewordenen Hippiepärchen weiter Richtung Cortina ( Auto Nr 7). Ein junges italienisches Pärchen (Auto Nr 8), welches vor lauter Angst vor uns, eine Stunde lang schwieg und starr gerade aus schaute nahm uns dann mit nach Cortina. Dieser Ort war ein Erlebnis der Sonderklasse. Wir dachten wir wären in Kitzbühl gelandet. Wir waren hoch in den Bergen, Häuser im titoler Stil und Frauen mit mindestens 3 Hautstraffungen hinter sich, charakterisiern dort das Bild. Unser Verusch per Anhalter dort wegzukommen wurde schnell zum Spektakel und Menschen blieben stehen um uns eine Weile zuzuschauen und uns auszulachen. Eine nette Italienern (Auto Nr 9) auf dem Weg zum Schlagzeugtraining brachte uns dann endlich dort weg. 3 km weiter Standen wir dann wieder, mussten aber nicht lange warten. Ein Südtiroler (Auto Nr 10), der gerade vom Klettern kam packte uns ein und brachte uns an einen Ort vor Bruneck. Jetzt wurde alles nochmal etwas einfacher, da wir inzwischen in Süditol waren, was zwar noch Italien ist, wo aber Muttersprache Deutsch ist (oder sowas in der Art, man braucht schon ein spezielle Begabung um den Dialekt zu verstehen). Auto Nr 11 nahm uns dann mit in den Ort Bruneck. Von dort nahmens uns zwei Jungs (Auto Nr 12), auf dem Weg zu einer Party, mit bis zur Autobahn, die über den Brenner führt. Jetzt waren wir Österrecih schon ganz nah. Jetzt passierte das unglaublichste. Ilan (man erinnert sich an den Türken von Tag 1, und heute Auto Nr 13) hatte uns seine Telefonnummer dagelassen, da er jeden Tag nach Verona und zurück fährt. Da wir nach einem langen Umweg wieder auf der richtigen Route angelangt waren, haben wir den Versuch gewagt und ihn angerufen. Erste Antwort „Ihr seits mir ja zwei, ich bin doch schon lange aus Verona weg“. Als wir dann erklärten, dass wir schon weiter sind, und auf seiner Route stehen, sagte er, er sei in einer halben Stund da und sammelt uns ein. Ilan ist der Held des Tages. Da hat dieses sympatische LKW-Fahrer einen kleinen Schlenker eingebaut, hat uns eingesammelt und die letzen 1.5 Stunden bis nach Innsbruck mitgenommen. Dort haben wir seinen LKW abgestellt und er hat uns bis vor die Haustür gefahren. Es war kurz nach Mitternacht und wir waren DAAAAAA! Weder Julia noch ich hätten gedacht, dass wir es wirklich packen. Ich kann nur sagen: Danke Max. Du hast uns ein wunderbares Abenteuer verschafft. Wir haben viele Leute kennengelernt, sind an Grenzen gestoßen und haben wunderschönste Landschaften gesehen. Ich hab selten so wunderschöne Berge und Dörfer gesehen. All das wäre ohne den guten Max nicht passiert. Wie langweilig war doch der ursprüngliche Plan.

Sonntag führte mein Weg zurück nach Berlin. Auch der war nicht durchschnittlich. Denn Innsbruck hat sich nochmal von seiner besten Seite gezeigt. Bei 30 Grad hat es aus dem Nichts tennisballgroß gehagelt, Vögel sind tot vom Himmel gefallen und innerhalb von Sekunden war der Boden weiß. In Leipzig stieg dann auch noch Clueso samt Band in den Zug und setzten sich neben mich. Sie waren geraden auf dem Weg zu einem Gig nach Berlin. Das war doch mal nen schöner Abschluss.



Tuesday, April 27, 2010



Tag der Erde



Wie in Deutschland war auch in Costa Rica am 22en April Tag der Erde oder eben "dia de la tierra". Ich bin mit 2 Kollegen ins Zentrum, wo an diesem Tag ein großer Marsch gegen den Minenbau in Costa Rica statt fand. Das war mal eine sehr unterhaltsame Erfahrung. Es waren wirklcih eine ganze Menge Leute da und so wurde dann marschiert. Am Ende haben sich alle gesammelt und es wurde eine kleine Showeinlage gezeigt. Mit verbranntem Gesicht und kaputten Füßen sind wir dann am Nachmittag wieder zurück ins Büro.

Am Sonntag war dann ein anderer großer Tag. Mein Chef und seine Familie sind aus den USA zurück gekommen und so wurde dann erstmal auf den großen Preis angestoßen. Am Montag haben sie uns dann alle fein ausgeführt und wir haben den Erfolg gut gefeiert.

Diese Woche ist in der Uni von Costa Rica Universitätswoche mit einer ganzen Menge Veranstaltung. Pretoma ist die ganze Woche mit einem Stand vertreten und ich bin auch mit von der Partie. Das ist eine wilkommene Abwechslung, aber schiebt auch mal wieder meine Arbeit ganz schön auf.

Die Fotos sind übrigens Venus und Cleo, die Hunde auf die ich aufgepasst habe. Und den Fisch musste ich auch einfach mit ranhängen. Die haben nämlich einen kleinen Koiteich im Haus mit einem blinden Koi. Der schwimmt den ganzen Tag glücklich auf seinem Rücken vor sich hin und jeden Morgen musste ich ihn unter irgendnem Stein vorholen, wo er vestgesteckt hat. Der kleine ist so hart im nehmen, dass er das schon seit Jahren so durchhält und immernoch nicht erstickt ist.

Tuesday, April 20, 2010


So, nach langer Pause jetzt endlich mal wieder ein kleines Update, auch, wenn es eigentlich nicht viel zu berichten gibt. Aber eine kleine Zusammenfassung der letzten ereignislosen Wochen ist ja auch schonmal was.
Ostern war im allgemeinen wirklich ein entspannendes verlängertes Wochenende. Ich hab die extra freien Tage genutzt um mal wieder einen Abstecher nach La Fortuna zu machen und der Hauptstadt zu entkommen. Ich durfte in meinem alten Zimmer schlafen und hatte das Haus die ganzen Tage für mich, da Caro woanders unterwegs war. Ich hab die Tage mit meinen alten Freunden verbracht und wirklich jede Sekunde genossen.

Dann haben wir in meinem Zuhause in San Jose vor kurzen mal ein Wochende genutzt um den Garten neu zu gestalten. Wir haben Bäumchen umgepflanzt, gemacht und getan und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Wir haben einen Teil des Rasens geopfert, um ein Gemüsebeet anzulegen und wenn ich Glück habe, dann kann ich vor meiner Abreise Tomaten und Salat aus unserem Garten essen.

Nun kommt das wohl eigentlich ereignisreichste, nämlich dieses Wochenende. Am Sonntag haben die legendären Black Uhuru auf einem Festival, dem "Green Sunset", gesungen. Ganz Costa Rica war in Aufruhe, da Black Uhuru schließlich in der Raggea Szene ungefähr auf gleichem Niveau sind wie Bob Marley und auch schon genauso lange Musik machen. Fantan Mojah (mir bis dahin unbekannt) war auch mit von der Partie und scheint unter Raggeakennern auch was Größeres zu sein. Das Festival ging um 14 Uhr los und war so gegen 22 Uhr schonwieder vorbei. Gott, ich hab in meinem Leben noch nicht so eine Ansammlung und Vielfalt an Dreadlocks gesehen. Das war mal wirklich ein sehr abwechslungsreicher Tag - viel getanzt, viel gefeiert, viel getrunken. Fazit: super Tag/Abend, ich lag um halb Acht Uhr morgens im Bett und bin am Montag dementsprechend nicht auf Arbeit gewesen. Macht aber nichts, da am Montag irgendwie sowieso keiner im Büro war. Ich war Montag dann lieber mit einer Festivalbekanntschaft im Kino und hab mir Legion angeschaut. Der Film hat ja bis jetzt nicht so gute Kritiken erhalten, war allerdings genau mein Ding. Was aus der Bekanntschaft wird bleibt spannend. : )

Momentan mach ich gerade noch eine ziemlich interessante Erfahrung, ich bin nämlich Haussitter für meinen Chef. Der ist mit seiner gesamten Familie in den USA, da er am Montag den Goldman Preis für Helden der Konservationsarbeit bekommen hat (und ganz schön viel Geld gleich dazu). Ich darf in der Zeit in dem Haus wohnen, habe alle Narrenfreiheiten und muss dafür einfach nur Fische und Hunde füttern und mit den Hunden ab und zu mal nach draußen gehen (was die Hölle ist da mir gänzlich die Kraft fehlt um mit zwei Weimaraner unterwegs zu sein). Ich mach morgen mal ein Foto von den beiden Weimaraner Schönheiten Venus (die Mama) und Cleo (Baby) und werd es nachträglich hochstellen.
Das als winzige Zusammenfassung. Ich hoff, dass ich demnächst mal wieder was Größeres und natürlich nur Schönes zu berichten habe.

Sunday, March 28, 2010

Fito Paez

Diese Woche war das "Festival de Arte" (Festival der Kunst) in San Jose und es haben Künstler aus aller Welt gesungen, getanzt, Theater gemacht und ihre Stücke gezeigt. Gestern war der Hauptabend, denn Fito Paez hat ein Konzert gegeben, ganz umsonst. Fito Paez ist hier der Held der Musikbranche. Er ist Argentinier und macht ziemlich guten Rock. Das ganze verbunden mit einer echt witzigen Ausstrahlung, macht ihn schon zu einem ganz besonderen Musiker. Die Bühne war in einem Park, hinter einem Teich aufgebaut, und alle saßen um den Teich herum. Es waren sicher so um die 2000 Leute da und die Stimmung war super. Als Vorgruppe ist eine Costa Ricanische Band namens Ghandi aufgetreten. Das Witzige war, dass doch tatsächlich alle Welt auf dem Boden gesessen hat. Als die Vorgruppe auftrat war ich bereit aufzuspringen, musste aber feststellen, dass keiner dem gleich tat. Ganz im Gegenteil, sobald jemand aufstand kamen von allen Seiten Schreie, dass sie sich gefälligst hinsetzen sollen. Als dann aber Fito Paez kam, da standen dann doch alle. Alles in allem habe ich meinen musikalischen Horizont erweitert, finde Fito Paez echt super und hatte nen schönen Abend. Hier mal ein Link zu einem Lied, dass er gestern gespielt hat und das mir im Kopf hängen geblieben ist.
http://www.youtube.com/watch?v=A0v5iiOjGzE

Sunday, March 21, 2010




Bananito

Endlich gibt es mal wieder was zu berichten. Als erstes was ganz nebensächlich: Ich hab Alice im Wunderland in 3D gesehen und ich fand den Film ganz wunderbar. Aber er ist nur für Leute empfehlenswert, die mit Kinderfantasie umgehen können.

So, jetzt aber der eigentliche Bericht. Ich war am Wochenende endlich mal wieder ein wenig unterwegs. Ich hatte das große Glück und durfte nach Bananito (=kleine Banana) an der Karibikküste von Costa Rica. In der Woche ist son Typ von einer anderen Organisation vorbei gekommen. Momentan sind nämlich mehrere NGOs damit beschäftigt zusammen ein neues Programm für Voluntäre hochzuziehen. Die Idee ist wunderbar. Alle haben mehrere Projekte in Costa Rica, so wie Pretoma zum Beispiel Schildkrötenprojekte am Strand hat, so haben andere Organisationen beispielsweise Aufpeppelstationen im Urwald. Zusammen können sie also einen Rundtrip durch Costa Rica anbieten. Voluntäre können sich dann vielseitig engagieren, lernen das ganze Land kennen und sind nicht einen Monat mit derselben Sache beschäftigt. Um einen Ort zu testen, der dann Teil dieses Trips sein wird, wurden Leute gebraucht, die sich das mal angucken. Da war ich doch mehr als bereit mitzugehen.

Am Freitag sollte es gegen Mittag losgehen. Nach Ticoart, ging es dann um 7 los, und Bescheid hat man mir so gegen 14 Uhr gesagt. Der Start war dann erstmal ne fatale Erfahrung. Um aus San Jose herauszukommen muss man ein wenig durch die Berge. Da es den ganzen Tag ein wenig genieselt hat, war es dort so nebelig, dass man keine 15 cm vor dem Auto sehen konnte. Also ging es mit 15 kmh und nem riesigem LKW im Rücken durch die Berge und man konnte nur hoffen, dass man nicht irgendwann die Kurve verfehlt. Ich hab noch nie in meinem Leben so einen Nebel erlebt. Man hat die Hand aus dem Fenster gehalten und sie ist ins Ungewisse verschwunden. Naja, so sind wir dann um Mitternacht am Ort unserer Bestimmung angekommen. Unser Guide hat dann darauf bestanden, dass wir noch was essen, sodass wir dann erst um 2 im Bett waren.

Um 5 wurden wir dann wieder geweckt um zu frühstücken. Dann ist noch eine kleine Gruppe Studenten zu uns gestoßen und zusammen haben wir eine 2.5 stündige Wanderung durch den Dschungel gemacht. So richtigen Dschungel hab ich bis jetzt noch gar nicht erlebt. Das war ganz unberührter Urwald, der wirklich noch den Tieren gehört. So haben wir dann auch diverse Giftschlangen gesehen und verschiedene Froscharten. Eigenlicht wollten wir nachts nochmal wandern, aber da so viele Giftschlangen unterwegs waren, hat der unser Guide dazu entschieden, dass lieber sein zu lassen. Naja, aber tagsüber haben wir dann noch einen kleinen Abstecher nach Cahuita, einem kleinen touristischen Ort an der Karibkküste gemacht. Eigentlich wollten wir baden gehen, aber das Glück war uns nicht hold. Das Meer war ziemlich aufgewühlt und es hat geregnet, sodass aus Baden dann ein paar Bier geworden sind. Abends sind wir dann alle ziemlich tot ins Bett gefallen. Sonntag war dann ganz ruhig. Wir sind um 7 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt, uns fertig gemacht und sind dann zurück nach San Jose gefahren. Von der Lodge haben wir zwei kleine Katzenbabies mitgenommen, die hier dann irgendwo ein Zuhause finden sollen. Aus Langeweile haben sich ein Freund und ich dann die Fahrt über damit beschäftigt die Kleinen von ihren Flöhen zu befreien. Ich hab noch nie in meinem Leben Flöhe gesehen. Aber die Dinger sind ja riesig. In dem dünnen Fell der Babies hat man die richtig rennen gesehen. Wir haben unsere Bestimmung erkannt uns sicher 100 Flöhe zerquetscht, ohne Handschuhe, mit viel Feingefühl J.

Jetzt beginnt wieder eine neue Woche im Büro und so langsam sollte ich mal nen bisl mit meiner These Gas geben. Aber Montag muss ich erstmal zum Zahnarzt, da mir eine Füllung Flöten gegangen ist. Mal gucken, was das so bringt. Und am Nachmittag haben wir eine Abschlussparty, da die zwei Spanier, mit denen ich wohne und die auch bei Pretoma arbeiten, zurück nach Spanien gehen. Dann wird das Haus ganz schön einsam. Aber erstmal wird der Montag lustig

Saturday, March 6, 2010

Gestern abend gab es ein ungleubliches Erdbeben bei uns in der Hauptstadt. Es war zwar nur der Stärke 4.4, aber sowas hab ich noch nie erlebt. Ein paar Sekunden lang hat alles gebebt und das Haus war wie aus Gummi. Das Herz hat gerast und man hat überlegt ob man sitzen bleibt oder sich in Sicherheit bringen muss. Es waren vielleicht 6 Sekunden, die sich anfühlten wie Minuten. Glücklicherweise ist in ganz Costa Rica nichts weiter passiert.

Thursday, March 4, 2010

Playa Caletas Teil II

Mittwoch

Heute war ich dran mit Kochdienst. Jeden Tag werden nämlich zwei Leute für Kochen eingeteilt, die dann für Mittag und Abendbrot sorgen müssen und für den gesamten Abwasch verantwortlich sind. Die Jungs mussten heute ausrücken um das Essen aus dem nähsten Ort abzuholen. Das ist eine Wanderung von 4 Kilometern, in sengender Hitze und durch Berg und Tal. Ich hab in der Zwischenzeit eine der ca 3 Speisen, welche ich in der Lage bin zu kochen, vorbereitet taddahhhh Milchreis. Den konnte man sogar essen und alle haben sich gefreut. Wenn man für 8 Mann kochen und abwaschen muss, dann ist man aber auch echt den ganzen Tag beschäftigt, sodass die Zeit schnell verging.

Meine Patrouille war heute von 24:30 bis 3:30 und ist wieder erfolglos gewesen.

Heute hat dann leider auch meine Kamara durch den Sand ihre ersten Macken gezeigt. Hoff, dass sie noch ein wenig durchhält.

Auch wenn der Tag recht ereignislos war, hab ich doch das ein oder andere dazu gelernt. So braucht zum Beispiel ein Schildkrötenbabie 2 Tage um aus dem geschlüpften Ei an die Oberfläche zu gelangen. Atmen können sie durch den Sauerstoff, der zwischen den Sandkörnern ist. Wenn sie dann oben angelangen, dann sind sie ganz schläfrig und gucken nur so halb aus dem Boden. So verweilen sie dann ein paar Minuten, bis sie dann mit einem Mal total aktiv werden und wild drauf los krabbeln.

Weitere interessante Fakten, die der Tag so brachte sind, dass es manchmal Krokodile am Strand gibt, da am Anfang und am Ende ein Fluss sind und sie den Strand manchmal nutzen, um zum jeweils anderen Fluss zu gelangen. Desweiteren wurde jeder der anwesenden Voluntäre schon von mindestens einem Skorpion gebissen und Giftschlagen treiben sich hier auch rum. Ein Glück hab ich nichts davon kennenlernen müssen. Wobei „Ich wurde von einem Skorpion gebissen“ schon immer ne schöne Anekdote wäre.

Donnerstag

Der Tag war mal wieder perfekt um ganz viel Nichts zu tun. Allerdings wurde er immer mal wieder mit Schildkrötenbabies geschmückt. Davon gab es heute nämlich ganz viele. Abends gab es dann wieder einige Ausgrabungen und ansonsten hätte ich eigetnlich frei gehabt. Aber ich hab mich dann entschlossen die 20:30 bis 23:30 Uhr Schicht mitzulaufen. Und das war auch mein großes Glück. Auf dem Rückweg haben wir nämlich dann doch noch eine Schildkröte angetroffen, und diesmal hab ich sogar ein mehr oder weniger gutes Bild schießen können. Bereitwillig hat sich die Schildkröte auch dabei helfen lassen ein Loch zu buddeln. Da der Sand teilweise sehr trocken ist, stürzt das Loch dann immer wieder zusammen. Also haben wir ein wenig mit Hand angelegt, sodass sie uns dann doch noch mit mehr als 80 Eiern beglückt hat. Bei der heutigen Patrouille waren wir zu viert und uns sind bei unserem kleinen nächtlichen Spaziergang ein paar elementäre Fragen eingefallen, über die sich jeder mal Gedanken machen sollte.

1. Welche Superkräfte würdest du für dich wählen?

2. Was ist die wichitgste Erfindung der Geschichte?

3. Welches Tier wärst du gern?

4. Wenn du ein Möbelstück sein müsstest, Welches?

Freitag

Heute bin ich das erste Mal nicht in meinem eigenen Schweiß wach geworden, da es draußen tatsächlich bewölkt war und das für alle ein Geschenk des Himmels war. Mein Sonnenbrand ist jetzt auch überstanden und das einzige was bleibt ist Pelle. Buähhh

Abends gab es ein wenig Tohuwabou, da ganze 47 Schildkröten ausgebüchst sind. Aber wir haben alle fleißig eingesammelt.

Um 21:30 Uhr war ich dann wieder mit patrouillieren dran. Gesehen haben wir wieder nichts, aber es war beeindruckend, bei Flut und Vollmond am Meer langzulaufen.

Samstag

Der heutige Tag war dann doch mal etwas ereignisreicher. Wachgeworden bin ich nämlich von Stimmen, die hinterm Zelt mit einer Machete Gras „mähten“. Kurz darauf hab ich dann gesehen, was Sache war. Zwei Männer haben hinter dem Camp einen Stacheldrahtzaun errichtet. Das sollte wohl ein Zeichen sein. Denn das gesamte Land hinter dem Camp gehört einem Amerikaner und der streitet sich schon ne Weile mit Pretoma. Der Strand ist ja ein Reservat und die 50 Meter vor dem Strand darf er nicht anfassen. Allerdings gefällt dem guten Mann gar nicht, dass Pretoma da so vor seinen Feldern rumwuselt und will das dann auch immer mal wieder deutlich machen. Da hat der doch echt einen Zaun gezogen, der das Camp von seinem Brunnen abtrennt, und somit die Wasserversorgung gekappt. Ein paar Tage später mussten sie dann aber doch eine Tür einbauen. Aber die Aufregung war erstaml groß. Aber netterweise haben uns die Arbeiter dann auf ihrem Rückweg auf ihrem Traktor mit ins nächste Dorf genommen. Wir mussten uns zwar alle mächtig angraben lassen und schwarz vom Staub waren wir danach dann auch alle, aber wir mussten 5 km weniger laufen. Heute war nämlich Tag der Abreise aus dem Camp. Um 3 Uhr Sonntag früh wollten wir den Nachtbus nach San Jose zurück bekommen. Aber wir haben dann abends noch eine kleine Anschiedsfeier gehabt und natürlich hat sich keiner den Wecker gestellt. Also ging es doch mit dem 13 Uhr bis los. Und abends war ich dann wieder Daheim in der Hauptstadt.

Und übrigens: die Jenny beschreitet ihren Weg jetzt wieder allein, ohne Jeffrey an ihrer Seite und kann damit auch recht gut leben. War ja schließlich meine Entscheidung.

Tuesday, March 2, 2010

Monday, March 1, 2010








Playa Caletas Teil 1


Ich hab eine wunderbare Woche hinter mir. 7 Tage Strand, bei lähmenden 40 Grad, mit ganz viel Schildkrätenbabies.

Am Sonntag, dem 21. Februar, ging es um 5 Uhr in der Früh los. Sandra, ihr Freund und einer Freund ihres Freundes, waren auch mit von der Partie. Nach 6 Stündiger Busreise sind wir in Coyote angekommen, wo ein Haus von Pretoma steht, wo sich die Voluntäre ab und zu aufhalten. Dieses Haus ist allerdings 11km von dem Strand, an welchem eines der Projekte ist, entfernt. Wir haben also noch bis abends gewartet, um diese Wanderung nicht in der erdrückenden Hitze zurücklegen zu müssen. Dieser Strand, welcher sich Playa Caletas nennt, ist ein Reservat, was heißt, dass dort nicht gebaut werden darf und, dass der Strand nicht touristisch genutzt wird. Es gibt also weit und breit NICHTS. Irgendwann erreicht man dann das Camp von Pretoma. Das ist aber auch wirklich das Einzige, was dort steht. Pretoma hat sich dort eine wunderbare Bleibe eingerichtet. Alles ist handgemacht, aus Holz und wurde nur errichtet, um einen Zweck zu erfüllen, ohne viel Drumherum. Das Camp lässt sich schnell zusammenfassen: zwei Kochplatten, eine Sitzecke, Hängematten, 3 Schlafzelte (aber große), das Bruthaus für die Schildkröteneier, und das war es eigentlich auch schon.

Am abend sind dann auch tatsächlich gleich Schildkrötenbabies geschlüpft, die wir dann gleich zum Wasser gebracht haben, damit sie ihren Weg ins Meer finden. Circa eins von 1000 wird überleben und in 15 Jahren an genau diesen Strand zurück kehren, um seine ~ 100 Eier abzulegen.

Der Tag wird hier eigentlich genutzt, um zu schlafen und nichts zu tun, während in der Nacht dann die eigetnliche Arbeit losgeht. Die ganze Nacht wird der Strand abgelaufen, um zu schauen, ob eine Schildkräte irgendwo ein Nest gebuddelt hat. Tagsüber tauchen eigentlich nie Schildkröten auf und wenn doch, dann sehr verwirrte. Wenn man ein Schildkröte buddelt, die gerade ein Loch buddelt, dann nimmt man ihr, wenn es soweit ist, so ziemlich die Eier unterm Hintern weg. Die Schildkröte hat irgendwie so einen instinktiven Ablauf, dass sie alles hintereinander macht, ohne sich von Zuschauern stören zu lassen. Man kann reden, sich bewegen, nur mit Lichtern darf man nicht stören. Die Eier bringt man dann in das Bruthaus, wo man selber ein Loch buddelt und die Eier wieder reinsetzt. Das Haus ist mit einem Zaun geschützt, sodass keine Tiere kommen und die Eier wieder ausgraben. Die Schildköten, besonders die sogenannte Lederschildkröte, welche die größte der Welt ist, sind bedroht, da Tiere, aber viel mehr noch die Menschen, sich die Eier schnappen. Also sorgt Pretoma dafür, dass die Eier sicher sind um das Überleben einiger Arten zu sichern.

Meine Schicht war heute von 3 bis 5 Uhr morgens. Man patroulliert immer zu zweit, damit es nicht zu langweilig wird, aber einfach auch aus Sicherheitsgründen. Heute Nacht war dann aber gar nichts los. Ich muss aber auch anfügen, dass die Legesaison ihrem Ende zugeht und kaum noch Schildkröten anzutreffen sind.

Nach meiner Patrouille hab ich mich noch kurz gestzt und einem Stinktier dabei zugeschaut, wie es unsere ungespühlten Teller durchwühlte.

Montag

Montag habe ich dann wirklich den ganzen Tag nichts gemacht und versucht nicht vom Atmen zu schwitzen. Allerdings hab ich es gewagt am Nachmittag für eine Stunde am Strand langzulaufen und kam als Krebs zurück. Ich hätte es eigetnlich besser wissen müssen. Aber das war dann wieder die Lehre für den Rest der Zeit. Immer schön Sonnencreme auftragen. Auch heute sind wieder haufenweise Schildis geschlüpft. Es ist eine echte Freude, wenn man sie runter an den Strand bringt und dabei zuschaut, wie sie zum Meer krabbeln, auf eine Welle warten und dann losschwimmen. Um 22 Uhr war es dann wieder so weit. Heute waren es dann allerdings 3 Stunden, an denen wir den Strand abgelaufen sind. Und heute hatte ich sogar Glück. Ich hab tatsächlich gesehen, wie eine Schildkröte an den Strand kam, sich ein Loch gebuddelt hat und dann ihre Eier dorthinein gelegt hat. Das waren beeindruckende 45 Minuten. Am witzigsten ist, wenn sie das Loch wieder zuschütten und dann mit ihrem ganzen Körpergewicht den Sand festdrücken. Die lassen sich dann richtig plumpsen und es hört sich an, als würde jemand trommeln. Ich durfte die Eier aus dem Loch holen und mich mit dem Schleim, der die Eier umgibt, betreufeln lassen. Am Ende hatten wir 86 Eier der „Atlantik Bastardschildkröte“ ( imSpanischen einfach Lora). Später haben wir dann noch ein zweites Nest gefunden, die Schildkröte war aber schon weg. Dann heißt es buddeln, bis man die Eier gefunden hat.

Dienstag

Heute haben wir uns auf den Weg nach Playa Coyote gemacht. Dieser Strand ist 4 km entfernt und hat etwas mehr leben, soll heißen, dort gibt es eigetnlic auch nichts, aber nen Restaurant. An diesem Strand sind ein Mitarbeiter und ein Typ aus Ecuador, der da für sein Studium was macht, mit einem andern Schildkrötenprojekt für Pretoma beschäftigt. Die fangen die Schildkröten, setzen ihnen einen Sensor und lassen sie dann wieder frei. So werden Daten über deren Leben gesammelt, um ein wenig mehr Einblick in die Natur der Schuldkröte zu gewinnen. Wir sind dann mit aufs Boot gegangen um zu Schauen, ob irgendwo eine „Echte Karettschildkröte“ im Spnaischen simpel Carey genannt, in einem der Netze ist. Dieses Projekt beschränkt sich nämlich auf diese Art. Die Netze waren leer und so haben wir dann noch eine Runde am Strand Müll gesammelt. Es ist einfach schockierend, was das Meer hier alles anspühlt. Teile der Strände ähneln Müllheiden. Vieles kommt von Boten, aber bei den Mengen würde es mich nicht wundern, wenn ganze Gemeinden ihren Müll in Flüsse werfen und der Müll dann so seinen Weg an die Strände findet.

Abends sind wir dann wieder an unseren Strand zurück gekehrt und mussten einer etwas weniger schönen Aufgabe nachgehen. Ab und zu müssen nämlich dann alte Nester ausgegraben werden, um zu schauen, wie viele Eier nicht geschlüpgt sind. Die müssen dann geöffnet werden, um sehen zu können, in welchem Stadium das Tier verblieben ist. Da ist alles dabei. Wiederlich stinkende Dotter, kleine Embryos, aber auch richtige Skelette. Sicher ist, die Aufgabe ist echt ekelig. Wenn man dann alles notiert hat, werden die Eier ins Meer geworfen, wo schon allerhand Geier warten. Die sehen nämlich ganz genau, wenn es wieder soweit ist und die Voluntäre wie wild buddeln. Da gibt es eine Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe. Können Geier sich den Magen verderben?

Meine heutige Schicht war dann von 23 bis 2 Uhr, wo es aber außer ein Paar Schildkröten spuren nichts zu sehen gab.