Tuesday, May 26, 2009











10 Tage FREI

Tag 1 (Mittwoch)
Unglaublich aber wahr, ich bin in den Genuss einer Art Urlaub gewesen. Da man als Turist in Costa Rica nicht länger als 90 Tage verbleiben darf, muss man innerhalb dieser Zeit für 72 Stunden das Land verlassen. Dann bekommt man nen neuen Stempel in den Pass und darf nochmal 90 Tage bleiben. Ich kenn Leute, die hier wohnen und das jetzt schon seit 5 Jahren so handhaben. Ist allgemeine Politik und wirklich dran stöhren tut sich keiner, kurbelt ja auch irgendiwe die Wirtschaft an, wenn ständig alle ein und ausreisen.
So hab auch ich mich auf den Weg gemacht, und mein Ziel war Panama. Dort war gerade der Fabi (siehe Malpais), der dort an seiner Masterarbeit arbeitet und hat mich eingeladen. Am Mittwoch ging es mit einer Art Privatbus nach San Jose, da dort später noch eine Reisegruppe abgeholt werden sollte. Also konnte ich in einem ganz leeren Bus die Fahrt geniessen. Von San Jose aus ging es dann in einer 11h Fahrt nach Las Lajas, Panama. (Liegt übrigens am Strand). Ich war auf stundenlange quälende Hitze vorbereitet, aber nein, die Fahrt fand in einem Kühlschrank statt. Ich hab beim ersten Halt gleich mal meinen Schlafsack rausgeholt, um Brandblasen vorzubeugen, und hab immernoch gefrohren. Die Fahrt wurde besonders unterhaltsam durch eine feinste Auswahl an Filmen. Angefangen haben wir mit einem Teeniefilm und beendet haben wir das ganze mit einem asiatischen Horrorfilm, wo mit regelmässig die Galle hochgekommen ist. Um Mitternacht hat man mich in Las Lajas rausgelassen (ein Extrastopp nur für mich. Hier wird übrgens jeder vor seiner Haustür rausgelassen, wenn es auf der Strecke liegt) und der Farbi kam mich kurz darauf einsammeln.

Tag 2 Donnerstag
Fabi musste heute ein paar Stunden ins Büro, war aber so nett, mich vorher an den Strand zu bringen. Dort hab ich den unglaublichsten Strand gesehen. So weit das Auge reicht, nichts als Strand und keine Menschenseele. Das war das wahre Paradies. Hier hab ich mich 4 Stunden in der Sonne gebrutzelt und als ich aufstand, stellte ich schnell fest, dass ich einer Tomate zum verwechseln ähnlich sah. Da sollte ich noch die ganzen nächsten Tage was von haben.
Fabi hat mich dann wieder abgeholt und seine Mitbewohnerin, auch eine Deusche und deren Bekannten, ein Norweger auf der Durchreise, im Schlepptau gehabt. Wir haben uns in eine Strandbar zurückgezogen und sind dort eine ganze Weile versackt. Die gehörte ein paar deuschen Auswanderern und so konnten wir zum Abendbrot alle, echt leckere deutsche Küche geniessen. Man, das war gut. Dort haben der Norweger und ich dann auch beschlossen am nächsten Tag zusammen nach Panama City zu fahren. Ich dachte mir, wenn ich schonmal in Panama bin, dann will ich auch nen bisl was sehen.



Tag 3 Freitag
Erstmal war nen Besuch bei der Bank angesagt, denn klein Jenny ist nicht gut informiert losgefahren und hatte nur Costa Rica Geld in der Tasche. FEHLER! Denn womit Zahlt man in Panama? Richtig, mit US Dollar. War nämlich mal eine Kolonie und hat sich nie ne eigene Währung zugelegt.
Um 12 Uhr Mittags haben Andres, der Norweger, und ich uns in den Bus gesetzt und sind die 6h Fahrt nach Panama City angegangen. Dort war es diesmal wirklich so heiss, dass mein Körper in den Automatik-Modus umgeschaltet hat und ich fast komplett durchgeschlafen habe. In der Stadt angekommen, ging es erstmal auf die Suche nach einer günstigen Unterkunft. Wir hatten uns auch vorher informiert, was uns kein Stück weitergeholfen hat, da so kurzdristig nichts zu bekommen war. Dann ging der richtige Horror los...wir sind in der billigsten und widerlichsten Absteige gelandet, die ich jeh gesehen habe. Die Farbe pellte sich von der Decke, die zwei Kommoden, die das Zimmer schmückten waren aus dem letzten Jahrhundert und sie zu öffnen haben wir uns gar nicht erst getraut, das was sicher irgendwann mal ein Teppich war, war nur noch ein Dreck/Keimhaufen verziert mit riesigen Löchern und hat gestunken und das Waschbecken war braun, hing auf halb acht und war mit einem Zettel: auf keinen Fall benutzen, geziehrt. Das Klo war ausserhalb und naja, ich überlasse es der Fantasie eines jedem. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass die einzige Möglichkeit in diesem Zimmer zu schlafen für mich darin bestand, mir einen anzutrinken, bis mir der Würgreiz, den mir die Betten averpasst haben, nur noch halb so stark war. Die Taktik hat dann auch ganz gut geklappt und ich hab sogar durchgeschlafen.










Tag 4 Samstag
Morgans hab ich gleich mal bei Panaline angerufen, um mich nach der Uhrzeit der Rückreise zu erkundigen. Da wurde mir erklärt, dass es erst am Samstag wieder einen Bus nach Costa Rica gibt. Ahhhhhh. Noch eine Nacht in dem Hotel konnte ich mir wirklich nicht antun und so hab ich Andres, den Norweger, dazu gezwungen sich mit mir ein neues Zimmer zu Suchen. Das Glück stand uns bei und im Null komma nichts hatten wir für 3 Dollar mehr eine ganze Wohnung für uns. Mit einem guten Gefühl im Bauch, haben wir uns dann auf den Weg gemacht um Panama City zu erkunden. Auch diese Unterkunft befand sich in der Altstadt von Panama. Diese wird auf der einen Seite durch sehr viel Leben geprägt, überall hört man Musik, aber auch durch sehr hohe Kriminalität. Wenn ich ehrlich bin, war die Angst mein treuer Begleiter. Überall stand schwerstbewaffnete Polizei, das Strassenbild wurde von Ruinen, in den Mescnhen leben, Betrunken, Verrückten und Müll geprägt und ein Mischung aus Urin und Abfallgeruch stach in der Nase. Entgegen dem was einige sagen, fand ich es alles andere als schön und die Behauptung, dass die Altstadt an Spanien erinnert, finde ich eine Frechheit. Wo ich schonmal voll am Meckern bin, mach ich gleich mal weiter. Gegenüber dem Slum, ist die andere Hälfte der Stadt total komerzialisiert, Hochhäuser wie in Frankfurt, dicke Autos, Silikonbrüste und teure Läden schmücken die Strasse. Wenn man diesen krassen Gegensatz sieht, wirds einem schwindelig. Dazu hat die Stadt dann noch einen dritten Teil, der sich gleich neben unserem Hotel befand, den wir allerdings nicht gesehen haben, denn dort gibts es weder Polizei noch recht. Da waltet Anarchie und einzig und allein das Recht der Strasse.
Nachdem wir uns die erste Hälfte des Tages in der Altstadt aufgehalten haben, wollte wir uns dann aber auch lieber auf sicherem Boden bewegen und sind zum Einkaufszentrum. Da war dann der Kulturschock perfekt. Wenn nicht alles spanisch gesprochen hätten, hätt ich gedacht, ich bin in den USA. Abnds sind wir dann ins Kino und haben uns „Angeles y Demonios“ angeschaut.
In dieser Nacht hab ich völlig nüchtern wie ein Engel geschlafen.

Tag 5/6 (Sonntag und Montag)
Andres hat mich in der Früh verlassen, da für ihn der Weg nach Guatemala weiterging. Ich hab mich aufeinmal einfach verloren gefühlt. Wie sollte ich denn alleine aus diesem Altstadt kommen, und das mit Geld und Schuhen? Hab meine Tasche gepackt, den Schlüssl abgegeben und ein Taxi zum Einkaufszentrum genommen, welches sich direkt neben der internationalen Bushaltestelle befindet. Ja, auch ich finde die Aktion echt armselig, aber ich hatte echt Schiss. Hab mein Gepäck abgegen und hab mich stundenlang in dem Einkaufszentrum aufgehalten und sogar ncohmal das Kino (allein *heul*) besucht. Diesmal hab ich mir X-Men angeschaut. Endlich war die Zeit dann doch irgendwie rum und um 23 Uhr ging der Bus Richtung gute alte Heimat. Jetzt lieb ich Costa Rica noch 100 Mal mehr. Die Busfahrt nach San Jose dauerte von Panama City aus 17 Stunden. Ja, und die hatte ihren Höhepunkt an der Grenze. Dort hat man uns erst eine Stunde warten lassen, weil noch keiner da war, um uns den Ausreisestempel zu geben und dann nochmal eine Stunde, um den Einreisestempel zu bekommen. Und das um 5 Uhr in der Früh. Von San Jose aus ging es mit dem Bus und einmal Umsteigen nach La Fortuna, wo mich mein gutes Heim wieder hatte.

Fazit: Panama hat eine wunderbare Landschaft und hat mir vorallem dadrurch gefallen, dass die Einheimischen es bunt mögen. Alles wird durch viele Farben geschmückt und wunderbar unberührt. Ausserdem sind die Uhreinwohner ganznormaler Teil der Masse, halten aber noch an ihren Traditionen fest und fallen sofort durch ihre Bunten Kleider auf. Auf den Strassen ertönt Daddy Yankee und Frauen lauen Standardmässig mit rieseigen lokenwicklern rum.
Panama City hat ausser des riesigen Kanals für mich nichts zu bieten gehabt und hat eher für Abneigung als Zuspruch gesorgt. Ach ja, was bei mir noch für Fremdeln gesorgt hat, war das Spanisch der Panameños, wenn man es so nennen will. Die paar Gespräche, die ich geführt habe, hab ich versucht allein zu reden, damit der andere erst gar keine Chance hat, was zu sagen, oder hab einfach nur genickt. Deren Spanisch ist ein einziges Genuschel. Da hab ich ja selbst die Spanier besser verstanden. In Panama ist ein Wort, acuh wenn man es nur zur Hälfte artikuliert, immernoch ein Wort.



Tag 7 (Dienstag)
Heute ging die Reise dann auch schon weiter und an dieser Stell dann auch gleich ein kleines Outing. Jeffrey (Costa Ricaner, mein Freund auf Kurzzeit :D) hat mich nämlich nach Montezuma, dem schönsten Strand Costa Ricas eingeladen. Wir haben nen Auto gemietet und sind noch am Abend losgefahren. Nach 6 Stunden Berg und Talfahrt sind wir angekommen und bei Freunden von ihm untergekommen. Die haben ein Haus mit eigenem Privatstrand. Mir sind fast die Augen ausgefallen. Auf dem Grundstück standen überall Mangobäume und Palmen. Stilecht war das Haus ganz und gar aus Holz und alles andere als luxuriös, aber das hätte das Paradies auch kaputt gemacht. Und das beste an der Sache war, dass man da morgens nicht etwa von nem ollen Gockel wach gemacht wird, sonder von Brüllaffen, die in den Mangobäumen sitzen. Vor denen muss man übrgens ganz schön Angst haben, da die sowohl mit ihren angekauten Mangos als auch ihren Ausscheidungen werfen. Bin aber glücklicherweise von beidem verschont geblieben.

Tag 8 (Mittwoch)
Morgens, wie schon erwähnt, haben mich die Brüllaffen aus dem Bett gejagt und nach einem guten Frühstück (Reis mit Bohnen) ging es erstmal an den Strand. Ah, war das fein. Wir sind danach noch zu einem kleinen separaten Strand gefahren, wo man in totalem Frieden war. Abends ging es dann ins Dorf Montezuma, wo wir ganz gut gefeiert haben. In Montezuma ist eigetnlich das ganze Jahr schönes Wetter, es gibt das ganze Jahr Turisten (keiner über 30) und so findet jeden Tag der Woche Party auf der Strasse statt. Alle versammeln sich vor der einzigen Bar, direkt neben dem einzigen Supermarkt Montezumas (was für Goldgruben) und feiern ausgelassen. Ich liebe Montezuma. Es ist ein Ort, der einzig und allein auf junges Publikum ausgerichtet ist, es so eine Art Mischung aus jung, trendy und gleichzeitig hat es doch einen alternativen Hippiecharakter.
Tag 9 (Donnerstag)
Am Morgen hat mich Jeffrey zu einem ganz besonderen Abenteuer mitgenommen. Da er 4 Jahre lang beim Canopy gerarbeitet hat, konnte er mir für ganz umsonst eine Privattour geben. Für alle, die noch nie was von Canopy gehört haben (ich vorher übrigens auch nicht): über eine Streck von ca 2km werden auf 300m Höhe, über den Baumkronen, Drahtseile gespannt, an denen man dann mit einer ganzschönen Geschwindigkeit langgleitet (wie man auf dem Video sieht). Man bekommt nen Lederhandschuh und in dem man sich am Seil festhält, bremst man. Anfangs bin ich fast vor Angst gestorben, aber man merkt schnell, dass das ne ziemlich sichere Sache ist, und so ist Angst schnell in pure Freude übergegangen. Zwischendurch gibt es eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall und der Spass ist perfekt. Ich kann es jedem nur empfehlen. Danach gab es superleckeres Essen, denn in Montezuma gab es sogar Veggiburger. Da hab ich natürlich endgültig gedacht, das ist der Ort meiner Träume. Aber vielleicht sollte ich auch mal erwähnen, dass alles doppelt so teuer ist, wie in La Fortuna.
Und danach sind wir auch schon die Heimreise angegangen.

Tag 10 (Freitag)
Geschlafen bis um 12:30 Uhr. Ist mir hier zum ersten Mal gelungen. Ist auf jeden Fall einen eigenen Eintrag plus Vermerk im Kalender wert.

Friday, May 8, 2009

Nun ist schonwieder eine ganze Weile vergangen, seit ich das letzte Mal von mir hab hören lassen und ein bisschen was, ist seitdem auch wieder passiert.

Mal überlegen, was ich noch so alles zusammenbekomme. Also, vor zwei Wochen gab es mal eine ganz interessante Abwechslung zum Arbeitsalltag. Unser Büro hat sich nämlich mit anderen Büros zusammengeschlossen und die Säuberung eines Flussen, zu welchem wir auch Touren organisieren. Zu Ostern steppt dort nämlich der Bär. Es sah aus, als hätten die Leute an den Ufern des Caño Negro ein riesen Fest gefeiert aber die Mülltüten vergessen. Zum Wohl des Turismus, haben sich also einige Touroperator zusammengeschlossen und jeder hat sich irgendwie beteiligt. Einige haben den Transport gestellt, andere die Kanus und wieder andere, das Essen. So sind wir an diesem Tag mit 20 Mann losgezogen und haben von den Kanus aus den ganzen Müll eingesammelt. Ganze 8 Stunden waren wie unterwegs, bis wir endlich alles eingesammelt haben. Das ganze war auf der einen Seite echt frustrierend, da es für mich nicht nachvollziehbar ist, wie man so mit seiner Umwelt umgehen kann, hat auf der anderen Seite aber auch sehr viel Spass gemacht. Ach ja, falls sich jemand fragt, was denn Mapache Tours (mein Reisebüro) gestellt hat...Bier Bier und noch mehr Bier ;D.

Gamz aus dem Zusammhang heraus muss ich noch von zwei wiederlichen Begegnung berichten. Ich weiss nicht mehr wann das war, aber vergessen werd ich keine der beiden. Also, Nummer 1: Kakalake in der Trockentrommel der Grösse einer Hand. Die Dinger sind vor dem Aussterben bedroht und wir haben sie Hämmungslos vergast. Aber wenn man sowas sieht, dann denkt man sich, entweder das Ding muss sterben, oder man zieht aus.

Die zeite Begegnung hat am gleichen Ort stattgefunden, war allerding menschlicher Art. Eines schönen Nachmittags verirrte sich ein sehr betrunkener Mann hinter unser Haus, der da in ein tiefen Schlaf gefallen ist. Nachdem er da nach 6 Stunden immernoch lag, wurde also die Polizei gerufen und schwups war er nicht mehr da. Also haben wir uns gedacht, er sei wohl weitergezogen. Welch ein Trugschluss. Kaum war die Polizei weg, stand er neben unserer Waschmaschine am Wasserhahn um seinen Durst zu stillen und 5 Minuten Später war er wieder am Schlafen, diesmal neben unserer Waschmaschine. So nah hat man 2 wunderbare Dinge feststellen können: urgghs hat der gestunken und urghhs, er hatte keine Füsse und keine Hände. Diesmal war die Polizei dann aber rechtzeitig da und hat den etwas verschlafenen Herren, der seiner Aussage nach dort gar nicht geschlafen hat, sonder gestolpert ist, mitgenommen. Was für eine Aufregung.

Jetzt aber zu vieeel schöneren Dingen: Corcovado. Letztes Wochenende war es endlich so weit, am Freitag ging es los, zur Peninsula de Osa, zum Nationalpark Corcovado.










Freitag 01.Mai (auch hier Tag der Arbeit)

Um 3:30 Uhr aufstehen und um 4:30 Treffen vor dem Büro. So gegen 5 waren dann auch alle da, nur die Autoschlüssel nicht. Nach langem Suchen kam dann endlich um 6 jemand mit den Ersatzschlüsseln und es konnte losgehen. Zu zehnt im Minibus war es nicht sonderlich bequem, aber die 12 Stunden sind doch irgendwie vergangen. Ausserdem haben wir bei jedem Supermarkt, Resturant und Aussichtspunkt unterwegs gehalten, sodass es nur halb so schlimm war. Unterwegs haben wir auch einen Stopp an einer Brücke gemacht, die dafür bekannt ist, dass unter ihr riesige Krokodile hausen. Ohhh ja, nachdem ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt hätte, das ich veräppelt werde, musste ich allen Missglauben zurücknehmen. Die Dinger waren riesig und ich frag mich, welcher Bauer so dumm ist, seine Kühe dort direkt am Flussufer grasen zu lassen. Ich schätze, er wird dafür bezahlt, irgendwie müssen die Krokodile ja so gross werden.
Nach einigen weiteren Stopps, sind wir dann am ersten Abend so gegen 6:30 Uhr in unserer ersten Lodge angekommen. Ich kann die Schönheit dieses Ortes gar nicht beschreiben. Wir hatten jeweils zu zweit eine Lodge in der alles aus Holz gearbeitet war. Die Wände waren ein Art Moskitonetz und haben einem das Gefühl gegeben, der Natur ganz nah zu sein. Die Bungalows waren auf einem riesigen Waldgeläde verteilt, sodass man einfach seine Ruhe hatte. Um 7 Uhr wurde mit einem Horn geblasen und alle haben sich zum Essen im Hauptgebäude getroffen, wo natürlich auch alles aus Holz gearbeitet war. Schön wie das alles war, bin ich dann allerdings Punkt acht tot ins Bett gefallen. War auch ganz gut so, denn früh am morgen sollte es ja schliesslich weiter gehen.










Samstag 02.Mai

Der Tag unserer ersten Wanderung hat natürlich sehr früh begonnen. Um 6 Uhr blies das Horn zum Frühstück und um 6:30 ging es los. Auf einer doch etwas unbequemen Ladefläche eines Autos sind wir zu 10 durch Wald, Wiesen und Flüsse gefahren und wurden bis zum Eingang des Nationalparks gebracht. In dem Nationalpark selber darf nichts Motorisertes fahren und hier hat die Wanderung begonnen. Am ersten Tag haben wir ca 23 km Wanderung durch den Regenwald hinter uns gebracht und waren dafür nen bissl über 9 stunden unterwegs. Dazwischen lag dann noch ne Mittagspause und ganz viel „oh schaut euch mal den schönen Vogel an“. Aber ich muss sagen, obwohl Wandern ja nicht so mein Ding ist, ist die Zeit doch recht schnell vergangen. Leider hat uns dann zum Schluss noch der dicke Regen eingeholt, sodass wir die letzte Stunde plitschnass Richtung Unterkunft gestapft sind. Die Station Sirena war dann ein Erlebnis für sich. Diese ist die einzige Möglichkeit in dem Park unterzukommen und wie schon erwähnt, gibt es für Autos und dergleichen keinen Zutritt. Das Ergebnis ist eine etwas vernachlässigte Station, deren Betten einem Ekelgrieben verschaffen und für die Bäder fehlen mir die Worte. Aber glücklicherweise, waren wir dort wirklich nur zum Schlafen und Essen und letzteres war sogar recht gut.











Sonntag 03.Mai

In der Früh ging es natürlich wieder weiter, aber heute ohne Gepäck, da wir heute nur einen Rundgang durch den Park gemacht haben. Naja, was heisst nur, auch der hat uns den ganzen Tag beschäftigt, uns 16km durch den Park geführt und diesmal auch über den ein oder anderen Anstieg. Un die zweite Hälfte hat uns sogar mal aus dem Regenwald rausgeführt. Wurde für mich auch langsam Zeit, da ich echt keine Bäume mehr sehen konnte. Endlich gab es Strand, Meer und Sonnenschein. Am Ende der Wanderung bin ich mit ein paar Leuten noch an einem Fluss sitzen geblieben, der direkt ins Meer führte und so einiges für das Auge au bieten hatte. Darunter ein riesiges Krokodil, welches auf einmal einfach verschwunden war. Das war der Punkt, wo wir dann auch lieber weiter gegangen sind. Am späten Nachmittag waren wir zurück und hatten Zeit noch ein wenig zu entspannen und uns gegenseitig Zecken zu ziehen. Ach, was ein Spass. Nach dem Abendbrot haben wir uns dann nochmal aufgemacht um auf die Suche nach Tapiren zu gehen. Leider ist uns dieses Glück verwehrt geblieben, dafür gabs aber gleich wieder die ein oder andere Zecke dazu. Rekord an diesem Tag: 12 Zecken an einer Kollegin. Um 8 hat an heute dann der letzte schnarchend im Bett gelegen.






Montag 04. Mai

Heute war der letzte Tag, an dem gewandert wurde, und dieser hatte viele Überraschungen parat. Mit Sack und Pack ging es früh los und diesmal sogar mit ganz viel Strand. Nach ca zwei kilometern mussten wir einen Knietiefen Fluss durchqueren, an dem ich fast gestreikt hätte, da sich in sichtweite ein Krokodil befand. Und dessen Magen war sicher gross genug fúr zwei bis drei von uns. Also bin ich schön in der Mitte gegangen, da ich die Theorie aufgestellt habe, dass es entweder den ersten oder den letzten packen würde. Naja, hungrig ist es geblieben und wir dafür alle heil und weiter gings. Nach ein paar Kilometern haben wir eine Pause am Strand gemacht, wo gerade Kokosnüsse gefallen sind, sodass wir uns alle den Bauch vollschlagen konnten. Danach ging es eine Weile am Strand weiter, bis uns wieder der Regen einholte. Der Weg wurde dadurch etwas abenteurlich. Es gab nämlich noch einen zweiten Fluss zu überqueren, der direkt von einem Berg herunterkam. Da es so stark regnete, war die Strömung sehr stark und hat Baumstämme und andere Überraschungen mit sich getragen. Aber wenigstens war dadurch von den dort lebenden Krokodilen und Bullenaien weit und breit nichts zu sehen. Mir sind an mir vorbeizischende Baumstämme immernoch lieber als nen Hai. Aber schwierig war es trotzdem. Wir mussten also Pärchen bilden, damit man sich gegenseitig stützen kann...und eins weiss ich, allein hätt ich die Strömung nicht überlebt. Komplett nass, mit Schuhen, die jetzt 3 KG schwer waren und einem Rucksack, der sich nach 20 kg anfühlte, haben wir dann auch die letzten Kilometer hinter uns gebracht und haben diese Nacht in einer Unterkunft, die ganz meinem Geschmack entsprach verbracht...überall Hängematten, Blick aufs Meer, sauber und super leckeres vegetarisches Essen.

Dienstag 05. Mai

Früh (was sonst) mussten wir noch 3 KM hinter uns bringen und wurden dann von dem Auto abgeholt, dass uns anfangs auch schon hingebracht hatte. Die Fahrt dauerte diesmal 2 Stunden und war auch nicht ganz ohne, da der Fahrer nach der Hälfte der Strecke meinte, es gäbe wohl eine Polizeikontrolle und er hat keine Lizenz uns zu transportieren, wir sollen also gefälligst laufen. Pah, waren ja auch nur noch 20 km. Alle haben gestreikt und so hat er uns doch ohne Probleme ans Ziel gebracht. An der Lodge, wo wir die erste Nacht verbracht haben, wartete unser kleiner Bus auf uns und so ging es Richtung Heimat. Um 5:30 sind wir an dem Morgen losgegangen und um 19 Uhr waren wir Daheim.
Man was das alles schnell vorbei.
Fazit:
60 km gelaufen
4 Zecken (mal schauen, ob es noch mehr sind)
Einmal vom Affen angepinkelt
An Krokodilen vorbei gelaufen
DEN WOHL SCHÖNSTEN TEIL VON COSTA RICA GESEHEN
An dem Wochendende sind wir insgesamt vielleicht 15 Leuten begegnet.
Mittwoch 06. Mai

Morgens bin ich völlig knülle im Büro angekommen und durfte gleich wieder gehen. Welch ein Glück, denn als Belohnung hat mich jemand mit in die Tabacon Hot Springs genommen. So einen Luxus habe ich im Leben noch nicht gesehen. Heisse Quellen, Badebecken direckt in die Natur gebaut mit Badewannentemperatur und das alles unter freiem Himmel. Man hat das Gefühl, man sei direkt in der Natur. Der Eintritt ist hier eigentlich 70$...hehe, oder man muss die richtigen Leute kennen.

Donnerstag 07. Mai nichts für schwache Nerven

Man, heute hatte ich ein wirklich unschönes Erlebnis, das so eklich ist, dass man das vielleicht nicht lesen sollte, aber schreiben tu ich es trotzdem.
War abends zum Pizzaessen verabredet und da war die ganze Zeit sone süsse Katze, die uns zwischen den Beinen rumgelaufen ist und irgendwo Junge versteckt hatte. Gerade als unsere Pizza kam...wutsch, knacks, spritz. Ist das dumme Ding direkt neben unserem Tisch vor ein Auto gelaufen, dass wir jeden Knochen haben knacken hören und das Blut uns fast auf die Teller gespritzt ist. Stille im gesammten Restaurant, gegessen hat keiner mehr und die Pizza haben wir dann lieber einpacken lassen. Mir wird immernoch ganz schummrig, wenn ich dran denke. Gerade noch gestreichelt und aufeinmal ist sie Mus.