Tuesday, April 21, 2009

















Das war mal ne emotionale Woche. Wurde ganz schön auf Trab gehalten und bin froh, dass es gerade wieder ruhiger ist. Am Dienstag war das Büro wieder vollständig, nachdem zu Ostern ja der ein oder andere weg war. So brach dann auch direkt das totale Chaos aus. Eine Beschwerde nach der anderen trudelte ein, das ein oder andere Mal fiel das Wort Anwalt und jeder hatte mit haufenweise unzufriedenen Kunden zu tun. Wenn erstmal der Wurm drin ist...
Dazu haben mich dann noch zwei sehr traurige Nachrichten aus Berlin erreicht: erst ist unser kleiner Rocko von uns gegangen und ruht jetzt im Hundehimmel und dann kam der nächste Schock, unsere langjährige Nachbarin hat sich entschieden, dass das Leben ihr nichts mehr zu bieten hat... Das sind die Momente, wo einem die Leute fehlen, die einen einfach mal in den Arm nehmen.
Aber liebe Menschen haben auch hier versucht mich aufzuheitern und so ging es am Mittwochabend zu den heissen Quellen. Der Tabacon Fluss wird durch den Vulkan erhitzt und es gibt eine Stelle, wo sich glücklicherweise noch kein Spa Resort drum gebaut hat und man ganz umsonst geniessen darf. Das Wasser hatte so 40 Grad und um einen herum waren überall Glühwürmchen. Da war der Kopf dann mal eine Weile etwas leichter. Punkt 8 Uhr kam dann ein Pärchen nach dem anderen und da wir nicht stören wollten, ging es nach Hause.

Am Sonntag hab ich endlich mal wieder die Möglichkeit gehabt, mit auf eine Tour zu gehen. Es ging zum Rio Celeste (celeste = himmelblau) und wie die Bilder beweisen, ist das alles andere, als übertrieben. Wir waren eine Gruppe von 8 Leuten, ausser mir waren noch eine Deutsche und 6 Kanadier dabei, allesamt Studenten. Besser hätte es nicht sein können. Nach einer 2 Stündigen Fahrt ging es auf eine 4 stündige Wanderung, die ganze Zeit an der Seite dieses unglaublichen Flusses. Reingehen war allerdings nicht erlaubt, da der Fluss ja nicht ohne Grund so blau ist. Auf Grund des Vulcans, fliesst Kalloid Silizium in den Fluss und genau an der Stelle der Reaktion färbt sich das Wasser dann aufeinmal himmelblau.
Die erste Station war eine Lagune, die so blau war, dass es schon fast in den Augen weh tat. Weiter ging die Wanderung zu einem Aussichtsturm, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf den Montezume und den Tenorio Vulkan hatte. Dann kam der beste Teil – der Wasserfall. Hmmm...mir gehen die Synoyme für wunderschön aus. Naja, der war auf jeden fall atemberaubend :D Und hier durften wir dann sogar reinspringen. Ob das Folgen hat, sehen wir dann in ein paar Jahren. Nach einem erfrischenden Bad am Fusse des Wasserfalls, ging die Waderung dann dem Ende zu. Am Ausgangspunkt angekommen, gab es dann superleckeres essen- natürlich Reis mit Bohnen, was denn auch sonst. Und auf dem gesamten Rückweg hat die ganze Truppe gepennt. Und die Jenny hat sich auch gleich was Feines mitgenommen. Trotz drei Schichten Auktan haben alle Mücken an mir geklebt und schon auf dem Heimweg hat jeder Stich die Form eines Luftballons angenommen. Anscheinend hatte ich eine allergische Reaktion auf die Mückenart. Besonders meine rechte Hand hat ein interessante Form angenommen und gab mir beim Bewegen der Finger das Gefühl, als wolle sie platzen. Halb so schlimm, nehm jetzt seit zwei Tagen Tabletten und meine Hand ist langsam auch wieder als diese erkennbar. So wird auch diese Tour unvergesslich bleiben.

Tuesday, April 14, 2009
















Nun hab ich ja schon eine ganze Weile nichts von mir hören lassen, aber jetzt war es auch eine Weile ruhig hier in La Fortuna.
Letzts Wochenende stand spontan eine Freundin vor der Tür, die Donja, die ja gerade in San Jose ihr Praktikum macht, mit der ich den ganzen Tag am Pool verbracht habe. Die Eltern meiner Vermieterin waren nämlich mal Hotelbesitzer und dürfen den Pool noch nutzen. Sonntag ist sie dann auch schon wieder los. Es war mal wieder richtig gut, einen Bekannten um sich zu haben und über Leute zu tratschen, die man kennt.
Dieses Wochenende ging mein Laptop dann zum zweiten Mal in die Reparatur, da er mir schon eine Weile sorgen macht und ich nicht warten wollte, bis er den Geist aufgiebt.

Semana Santa

Diese Woche war auch in Costa Rica die Osterwoche „Semana Santa“. Hasen gehören leider nicht zur Tradition, aber eine ganze Menge andere Sachen. Dazu mehr im Laufe meiner kleinen Reiseerzählung.
Diese Woche war eine der schönsten überhaupt. Wir hatten Donnerstag und Freitag frei, da das hier die offiziellen Osterfeiertage sind. Da das also 4 Tage am Stück waren, dachte ich mir, pack ich die Gelegenheit am Schopf und schnupper mal ein wenig Strandluft. Am Montag hab ich mit Jonas, dem anderen deutschen Praktikanten kurz überlegt, welche Möglichkeiten es denn so gäbe. Wie der Zufall es will, schrieb mir dann der Fabian, der frühere Praktikant (ist schonmal in einer der früheren Geschichten aufgetaucht), dass er gerade am Strand von Mal Pais ist und wir doch auch kommen sollen, er würde uns auch 2 Hängematten reservieren. Wir haben ein wenig hin und her überlegt, aber waren doch ganz angetan von dem Gedanken. Dienstag machten wir dann den Plan, dass wir uns Donnerstag auf den Weg machen. Alles war so schön bedacht. Nur eins nicht....Mittwoch früh fragte mich dann Caro, meine Vermieterin, wie wir denn am Donnerstag dahin kommen wollen, da doch an den Feiertagen alle frei haben, also auch die Busfahrer. Also wirklich, wer macht denn sowas. Das ganze Land hat endlich mal frei und dann kommt man nicht vom Fleck. Naja, dann ging alles ganz schnell. Da also die einzige Chance war, am selbigen Mittwoch noch zu fahren, hab ich schnell die Erlaubnis von der Chefin eingeholt, früher zu gehen. Schnell nach Hause, Tasche packen und direkt zum Bus. Verschwitzt, aber glücklich haben Jonas und ich uns also am Bus getroffen. Und ja, da ja Donnerstag frei war, war wirklich ganz Costa Rica auf den Beinen, um noch schnell einen Ortswechsel zu unternehmen. Die kleine Reise von 250 km nach Mal Pais hat NUR 11 Stunden gedauert, sodass wir dann gegen Mitternacht den Ort unserer Bestimmung erreichten. Und das auch nur mit ganz viel Glück. Was ich da so schön im Internet an Verbindungen rausgesucht hatte, war ganz weit von der Realität entfernt. Nicht eine Abfahtszeit stimmte und so geschah es dann auch, dass dort, wo wir in den letzten Bus einsteigen wollten, der uns dann zum Reiseziel bringt, keiner mehr fuhr. Allerdings gab es noch einen Bus, der an Mal Pais vorbei fuhr und anscheinend nur mit Reservierung zu betreten war. Allerdings war dem Fahrer natürlich bewusst, dass da jetzt haufenweise Turisten sind, die gerne mitfahren würden, gegen jeden Preis der Welt. So hat er dann auch jeden mitgenommen, für sicher das doppelte des eigentlichen Preises und ein Ticket gab es auch nicht. Völlig überfüllt, bei 35 Grad ging es dann aber los und wir waren auch mehr als bereit den Preis dafür zu zahlen.
Aber wir sind wirklich angekommen. Aber der Spass sollte noch kein Ende nehmen. Versuch mal in tiefster Dunkelheit auf einem überfüllten Campingplatz den Fabian zu finden. Jap, das hat gedauert. Die Beschreibung war, er sein vorne am Strand rechts. Nach 5 Mal an ihm vorbeilaufen, haben wir dann die einzigen zwei Hängematten gefunden. Da es schon so spät war, war niemand mehr am Campingplatz, der uns dann unsere Hängematten geben konnte. Also haben wir die Campingnachbarn ganz lieb angeschaut und die haben uns bereitwillig eine Luftmatratze geliehen. Allerdings war diese völlig überflüssig, da die nach 5 Minuten keine Luft mehr hatte und wir gleich auf dem Boden hätten schlafen können.
Am Donnerstag haben wir dann endlich unser Hängemattenparadies errichten können. Denn das war es wirklich. Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass man in denen so gut schlafen kann. So haben wir uns die nächsten vier Tage auch kaum aus den Dingern rausbewegt. Was für eine Erholung. Wir haben zum Wellenrauschen geschlafen (die Matten waren direkt am Strand unter Palmen), gebadet, gegessen, mehr geschlafen und mehr gegessen und ab und zu mal nach den ganzen durchtrainierten Surfen geschult. Von meinen 3 Surfversuchen erzähl ich lieber nur in aller Kürze. Alles was davon erwähnenswert ist, sind riesige Wellen, eine dicke Beule am Hinterkopf und ein blauer Fleck am Oberarm mit einem Durchmesser von 7 cm.
Am wunderschönen Strand von Mal Pais haben wir dann auch gleich vor Augen geführt bekommen, was passiert, wenn man diesen Ort zu sehr mag. Dort wohnt nämlich seit 15 Jahren der 42jährige Andi aus Deutschland. Der hat uns allen klar gemacht: Keine Macht den Drogen. Der und seine Freundin sind aufgestanden und haben statt zw Brot oder Brötchen, die Entscheidung LSD oder Koks getroffen. Ganz im Ernst, solche Menschen hängen einem ganz schön nach. Wie kann man sich jeden Tag aufs Neue so kaputt machen und einfach nichts anderes mehr erwarten?
Aber unser kleines Paradies hielt auch noch eine wunderbare Überraschung für uns bereit. Am Samstag war nämlich Full Moon Party. WOOOOW Beste elektronische Musik, mitten am Strand, mit tollen Leuten aus aller Welt und 30 Grad. Wer hats gemerkt? Richtig, Samstag war gar kein Vollmond mehr. Aber das hatte damit zutun, dass es in Costa Rica Donnerstag und Freitag, an den Osterfeiertagen, an denen Vollmond war, verboten war Alkohol zu verkaufen. Im Supermarkt waren die Kühlregale abgeklebt und Restaurants müssen um ihre Lizenz zum Alkoholausschank fürchten, falls sie es wagen sollten. Das Resultat ist zwar, dass ganz Costa Rica am Mittwoch Alkohol für einen ganzen Monat kauft, aber weiterdenken ist ja so eine Sache. Zumindest war darum die Party am Samstag, denn ohne Bar keine fiesta. Um zwei Uhr ging es an dem Abend ins Bett/Hängematte. Und das, wo wir Sonntag um 6 im Bus sitzen wollten. Den Wecker hat dementsprechend keiner gehört und der Bus ist ohne uns gefahren. Halb so schlimm, fährt ja der nächste um 8....dachten wir. Nicht so am Sonntag. Um also noch den richitgen Anschlussbus zu bekommen, mussten wir uns ein ganz schön teures Taxi leisten. Aber der Rest der Reise hat super gaklappt und wir sind nach 11 Stunden in La Fortuna angekommen.
Was für ein Wochenende. Jetzt hat mich das Costa Rica Fieber so richtig gepackt. Was für ein Land, was für wunderbare Leute, was für unglaubliche Strände...

Hoff, dass ich weiterhin den Block aktuell halten kann, da mein Laptop nämlich nach der „Reparatur“ gar nicht mehr funktioniert und da wohl nichts zu machen ist. Dumm gelaufen.