Monday, June 22, 2009







Endlich gibt es mal wieder was zu berichten. Auch wenn es nicht viel ist, konnte ich dem Alltag doch endlich mal wieder entkommen.

Am Mittwoch hab ich mit Jeffrey auf den Weg nach San Jose gemacht, um seinen Geburtstag zu feiern. Ich wünschte, ich hätte viele gute Eindrücke zu berichten, aber nein, passende Worte sind Schock und Ekel.

Als ich das Haus seiner Familie betreten habe, hat mich als aller erstes der Schimmelgeruch getroffen. Nicht zu vermeiden war der Blick an die Decke, wo sich ein Meer von schwarzen Schimmelflecken befand. Nicht nur ein wenig, sondern im ganzen Haus auf jedem Quadratzentimeter Decke. Arggghs, und in dem Haus sollte ich schlafen. Das komische war, dass die Familie an sich einen ganz modernen Eindruck machte, alle waren hübsch angezogen und unauffällig, aber die Wohung gehörte eindeutig eher zu jemanden der 100 Jahre alt ist und sich um nichts mehr kümmern kann. Es gab kaum Möbel, und das was es gab, war alt, hat gestunken und man wollte sich auf keinen Fall draufsetzen. Die Matratze, die unser Bett sein sollte, muss ich glaube ich gar nicht erst beschreiben. Ich hab mich nachts vor Ekel vor der dicken Schimmelluft und der widerlichen Matratze nur von einer Seite auf die andere gewelzt. Ich habe dann erstmal versucht ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten, da anscheinend keinem klar war, was Schimmel für die Gesundheit bedeutet. Alle haben kurz besorgt geschaut und dann wurde das Thema gewechselt. Es schien als würden sie es nicht anders kennen. Und wenn man so gross wird, kann man sich natürlich nicht vorstellen, dass daran irgendwas falsch sein kann.

Den Geburtstag von Jeffrey haben wir aber trotzdem gut verbracht, ich hab endlich mal ein paar schöne Ecken von der Stadt gesehen und auch die Studentenmeile kennengelernt. Man kann ohne Ende billig einkaufen gehen und es gibt alle Fastfoodresturants, die man in Amerika auch findet. Das geht über McDonalds, Taco Bell, Wendys, Quiznos, Subway und noch 100 mehr.

Am Freitag morgen hab ich mich dann mit einem Arbeitskollegen getroffen, der mich übers Wochenende mit auf eine „Verkaufsreise“ eingeladen hat. Das Wort beschreibt überhaupt nicht, was es war, aber ich verauch es mal in Worte zu fassen. Also, die Tursimusorganisation von Costa Rica organisiert für verschiedene Regionen des Landes Trips, zu denen verschieden Reisebüros und andere im Tourismussektor tätige Betriebe eingeladen werden. Diesmal war die Region Turrialba, ein Vulkan ca. 1.5h von San Jose entfernt und allgemein eine ziemlich hochgelegene und wunderschöne Gegend. Ca 100 Leute waren eingeladen, darunter acuh wir. Ziel so einer Tour ist es, die Region vorzustellen, damit man sie besser verkaufen kann. Bezaheln muss man dafür nichts, da das von den Hotels und Tourveranstaltern gesponsort wird. Die wollen schliesslich, dass man den Touristen dann ihr Angebot verkauft. Am Freitag wurden wir mit dem Bus nach Turrialba gefahren und haben 3 Hotelbesichtigungen gehabt und in jedem riesige und sehr leckere Mahlzeiten gestellt bekommen. An diesem Tag gab es ausserdem noch eine kleine Messe auf der sich einige Hotel vostellten. Mein Kollege und ich waren in der Guayabo Lodge mit Sicht auf den Vulkan untergebracht.

Der nächste Tag verlief ähnlich...Unmengen an Essen, eine andere kleine Hotelmesse und noch mehr Essen. Dem wahren Höhepunkt der Reise formte aber der Sonntag. Jeder durfte sich für Sonntag eine Tour aussuchen und wir haben uns für Rafting entschieden. Der Pacuare ist einer der besten Flüsse für diesen Sport und ich muss sagen, ich hab schon lang nicht mehr so viel Adrenalin gespürt. Nach der Sicherheitseinweisung war mein einziger Gedanke...warum hab ich mich nicht für die Tour durch die Kaffeplantage entschieden. Es wurdem einem erklärt, was man machen muss, wenn man aus dem Boot fällt, wenn man unter dem Boot stecken bleibt, immer Füsse nach vorne, damit einem die grossen Steine die Füsse brechen und nicht das Genick und und wenn der Guide panisch guckt um sein Leben schwimmen. Mein Herz hat gerast, als ich in das Boot einstieg. Und wenn man dan die Strömung und Sprudel und wildesten Stellen des Flusses sieht, hat man einfach nur einen Horror aus dem Boot zu fallen.

Was gibt es nach der Tour zu berichten, zwei Leute (von 5) sind aus dem Boot gefallen, ich war nicht dabei, beiden ist nichts passiert und es waren die 4 aufregendsten und schönsten Stunden meines Lebens. Was für Adrenalin einem durch den Körper fliesst, wenn man riesige Strömungen vor sich sieht, weiss, dass man da gleich durch muss, und dann treffen einen die Wellen und es geht darum, dass Boot da irgendwie durch zu bekommen und möglichst drin zu bleiben. WOOOOWWW

Nach der Tour haben wir uns dann auf den Weg Richtung Heimat gemacht und sind ziemlich erschöpft um 9 Uhr abends in LA Fortuna angekommen.

Und das beste an dem Wochende war, es hat mcih nicht einen Cent gekostet.

Leider konnte ich keine Bilder machen, da meine gerade mal 6 Monate alte Kamera den Geist aufgegeben hat. Werde wohl kurzzeitig zu den guten alten Wegwerfkameras zurückgreifen müssen.